06. November, 2024

Wirtschaft

Ostdeutsche Bundesländer setzen auf Zuwanderung zur Fachkräftesicherung

Ostdeutsche Bundesländer setzen auf Zuwanderung zur Fachkräftesicherung

Die ostdeutschen Bundesländer haben ihren Plan vorgestellt, um ausländische Fachkräfte anzuziehen und damit die Wirtschaft der Region zu stärken. Ministerpräsident Reiner Haseloff von Sachsen-Anhalt betonte die Notwendigkeit einer solchen Strategie für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Dabei steht die Integration über den Arbeitsmarkt im Vordergrund und nicht über Sozialsysteme. Hintergrund dieser Maßnahmen ist der demografische Wandel, der besonders in Ostdeutschland spürbar ist. Pro zwei Rentner rückt derzeit nur ein Arbeitsnachfolger nach. Dieser Trend stellt ein Problem dar, das nicht nur Ostdeutschland betrifft, sondern auch im größeren europäischen Kontext relevant ist. Aus diesem Grund werden sich die Regierungschefs der Region mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil treffen, um über vielfältige Lösungsansätze zu debattieren. Ein zentrales Thema könnte die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt sein. Neben dem Arbeitsmarkt sind auch andere große Themen, wie die Eisenbahninfrastruktur und die medizinische Versorgung, Teil der Diskussionen. Der Fachkräftemangel im Gesundheitssektor wird durch den bevorstehenden Ruhestand vieler Mediziner bis 2030 zusätzlich verschärft. Haseloff befürwortet daher eine größere Flexibilität bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen durch die Länder. Ein weiterer Punkt ist die mögliche Anpassung des Staatsvertrags zur Studienplatzvergabe in zulassungsbeschränkten Studiengängen. Ziel ist es, junge Mediziner im Land zu halten. Auch die Förderung der Telemedizin, insbesondere für die ländlichen Regionen, steht zur Debatte. Sachsen-Anhalt leitet die heutige Sitzung der Ministerpräsidentenkonferenz zum letzten Mal, bevor der Vorsitz im Dezember 2024 an Thüringen übergeht. Wer dann die Leitung innehaben wird, ist aufgrund der laufenden Koalitionsverhandlungen noch nicht entschieden.