Die ostdeutsche Autoindustrie kann nach einem Jahr der Stagnation laut einer aktuellen Analyse Hoffnung schöpfen. Für das Jahr 2025 wird mit leichten Zuwächsen gerechnet. Eine deutliche Trendwende bleibt jedoch aus, so Professor Werner Olle vom Chemnitz Automotive Institute. Dennoch könnten neue Produkte frischen Wind in die Fabriken von BMW und Porsche in Leipzig sowie Opel in Eisenach bringen und somit die Auslastung erhöhen. Während die genannten Standorte optimistisch in die Zukunft blicken, bleibt die Situation für Tesla in Brandenburg und Volkswagen in Sachsen stabil. Beide Hersteller sehen keine signifikanten Änderungen in ihrem Produktportfolio, was das Wachstumstempo entsprechend dämpft. Im Gegenteil, Volkswagen plant sogar Kapazitätsreduzierungen in Sachsen. Die Produktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden soll 2025 enden, während das Zwickauer Werk ab 2027 nur noch eine Produktionslinie für Audi-Modelle bietet. Die Elektromobilität hat in Ostdeutschland besonders Fuß gefasst. Besonders die Werke von Tesla in Grünheide und Volkswagen in Zwickau sind vollständig auf Elektroautos ausgerichtet. Im Gegensatz dazu produzieren Porsche, BMW und Opel sowohl Elektro- als auch Verbrennerfahrzeuge. Professor Olles Prognosen für 2024 sehen eine Fertigung von insgesamt 833.000 Fahrzeugen vor, wobei mehr als die Hälfte davon Elektrofahrzeuge sind. Das Potenzial liegt bei 1,45 Millionen Fahrzeugen jährlich. 2025 könnte die Zahl der produzierten Fahrzeuge um sieben Prozent steigen, mit einem Anstieg bei den reinen E-Autos von zehn Prozent. Die durchschnittliche Auslastung der Werke könnte leicht auf 62 Prozent klettern. Ein Rückgang der Beschäftigung ist laut Olle jedoch wahrscheinlich. Die Branche beschäftigt etwa 150.000 Menschen, davon 34.000 bei den Herstellern und 116.000 in der Zulieferindustrie. Hohe Neuwagenpreise, sowohl bei Elektrofahrzeugen als auch bei Verbrennern, behindern weiterhin die Nachfrage. Professor Olle prognostiziert, dass die Kosten für E-Auto-Batterien in den nächsten Jahren um 25 bis 30 Prozent sinken könnten, was Elektrofahrzeuge attraktiver machen würde.