Der bekannte Lebensmittler Kraft Heinz plant, seine ikonische Marke Oscar Mayer, die für Hotdogs und kalte Fleischwaren berühmt ist, zu veräußern. Der Schritt fällt in die strategische Neuausrichtung des Unternehmens, das seinen Fokus verstärkt auf gesündere Produktalternativen legen möchte. Interessenten für die Marke, deren Verkaufspreis auf fast drei Milliarden US-Dollar taxiert wird, gibt es bereits: Zu den potenziellen Käufern zählen der brasilianische Fleischproduzent JBS und der mexikanische Lebensmittelhersteller Sigma Alimentos.
Die Verhandlungen befinden sich noch in den frühen Stadien, so dass mit einem endgültigen Abschluss erst in einigen Wochen zu rechnen ist. Das Unternehmen Kraft Heinz, mit einem aktuellen Marktwert von rund 43 Milliarden US-Dollar, hofft, für Oscar Mayer das Zehnfache des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zu realisieren, der sich auf etwa 290 Millionen US-Dollar beläuft.
Die Nachricht fällt in eine Periode intensiven Aktivismus im Bereich der verpackten Lebensmittel. Große Akteure der Branche reagieren auf die Herausforderungen, die von Inflation und der wachsenden Popularität von Medikamenten zur Gewichtsabnahme ausgehen, mit strategischen Akquisitionen. Jüngst hatte der Süßwarengigant Mars die Übernahme von Kellanova angekündigt, während J.M. Smucker im vergangenen Jahr Hostess Brands erworben hatte.
Unter der Leitung des neuen CEO Carlos Abrams-Rivera hat Kraft Heinz seine Marken in drei Kategorien unterteilt, um seine Marktstellung zu stärken. Dabei zählt Oscar Mayer aktuell zur „Balance“-Sparte, die nicht als Kernbereich des Unternehmens angesehen wird. Die Marke Oscar Mayer, deren Wert 2019 um erhebliche 15,4 Milliarden US-Dollar abgeschrieben werden musste, hat in der Vergangenheit mit rückläufiger Nachfrage zu kämpfen gehabt.