19. September, 2024

Technologie

Oracle verzeichnet fulminantes Wachstum dank Künstlicher Intelligenz

Oracle verzeichnet fulminantes Wachstum dank Künstlicher Intelligenz

Nvidia war lange Zeit ein Maßstab im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) aufgrund seiner Grafikprozessoren (GPUs), die eine zentrale Rolle beim Training und der Bereitstellung von KI-Modellen spielten. Doch zuletzt hat die Aktie bei den Investoren an Beliebtheit eingebüßt, da Bedenken über ein verlangsamtes Wachstum bestehen.

Dies wird deutlich, wenn man betrachtet, dass die Aktie seit der Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2025 am 28. August um 5% gefallen ist. Trotz beeindruckender Steigerungen im Jahresvergleich – mit einem Umsatzsprung von 122% auf 30 Milliarden Dollar und einem Anstieg des bereinigten Gewinns um 152% auf 0,68 Dollar pro Aktie – macht die Prognose eines verlangsamten Umsatzwachstums von 80% im kommenden Quartal Investoren nervös.

Oracle hingegen hat sich dieses Jahr stark ins Rampenlicht gerückt, da die KI-Technologie eine deutliche Beschleunigung des Cloud-Geschäfts mit sich bringt. Die Aktie des Unternehmens, das traditionell für seine Datenbanksoftware bekannt ist, stieg nach den Ergebnissen des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2025 (per 31. August) um mehr als 11%.

Oracle verzeichnete im Jahresvergleich einen Umsatzanstieg von 8% auf 13,3 Milliarden Dollar in konstanten Währungskursen und übertraf somit die Konsensschätzung von 13,2 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn stieg um 17% auf 1,39 Dollar pro Aktie, was ebenfalls über der Schätzung von 1,33 Dollar liegt.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt jedoch Oracles verbleibende Leistungsbilanz (RPO), ein Maß für den Gesamtwert der zukünftigen Vertragsleistungen des Unternehmens. Die RPO stieg um 53% auf einen Rekordwert von 99 Milliarden Dollar, was auf eine beeindruckende Umsatzpipeline hinweist, die das Wachstum langfristig beflügeln dürfte.

Darüber hinaus sprang Oracles Cloud-Umsatz im Jahresvergleich um 22% auf 5,6 Milliarden Dollar, während der Umsatz mit Cloud-Infrastruktur um 46% auf 2,2 Milliarden Dollar anstieg. Das Management meldete 42 zusätzliche Cloud-GPU-Verträge im Vorquartal, was 3 Milliarden Dollar entspricht.

Der Bedarf an Oracles Cloud-Infrastruktur übertrifft derzeit das Angebot, weshalb das Unternehmen plant, in Kapazitätserweiterungen zu investieren. Dies spiegelt sich wider in einer angekündigten Verdopplung der Investitionsausgaben im Geschäftsjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr – ein ambitionierter Schritt, aber notwendig, da die Nachfrage nach Cloud-Infrastruktur für KI-Anwendungen rapide wächst.

Kunden mieten Oracles Infrastruktur, um ihre KI-Entwicklung zu skalieren. Goldman Sachs prognostiziert eine jährliche Wachstumsrate von 22% für Cloud-Dienste bis 2030, was einem jährlichen Umsatz von 1 Billion Dollar entspricht. Genetive KI könnte 200 bis 300 Milliarden Dollar dieser Ausgaben ausmachen.

Speziell der Markt für Infrastruktur als Dienstleistung (IaaS) – Oracles am schnellsten wachsendes Segment im letzten Quartal – könnte bis 2030 580 Milliarden Dollar einbringen. Mit einem aktuellen IaaS-Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres von 2,2 Milliarden Dollar ist Oracle am Beginn eines gewaltigen Wachstumszyklus.

Das Management erwartet, dass der starke Vertragsbestand das Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2025 weiter ankurbeln wird, mit einer prognostizierten Umsatzsteigerung im zweiten Quartal zwischen 8% und 10% in konstanten Währungskursen.

Analysten gehen davon aus, dass dieses zweistellige Wachstum auch in den nächsten Jahren anhalten wird. Angesichts des erwarteten Marktwachstums durch KI dürfte Oracles Kurs weiter zulegen. Investoren könnten daher in Erwägung ziehen, Oracle-Aktien zu kaufen, die mit einem attraktiven Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 gehandelt werden – ein Abschlag im Vergleich zum Nasdaq-100-Index.

Zum Abschluss bleibt zu beachten, dass trotz Oracles hervorragender Performance der Motley Fool Stock Advisor Analystenteam andere bevorzugte Aktien sieht.