Oracle verzeichnet derzeit einen beeindruckenden Kurssprung an den Börsen, mit einem Anstieg von 12,3% im frühen Handel am Dienstagmorgen. Das solide Wachstum ist auf die gestrigen Geschäftszahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres zurückzuführen, die sowohl die Umsatzerwartungen als auch die Gewinnerwartungen der Wall Street übertroffen haben. Zudem hat das Unternehmen vielversprechende neue Cloud-Partnerschaften angekündigt, darunter Kooperationen mit Amazon und Alphabet.
Das Technologieunternehmen erzielte im ersten Quartal einen Non-GAAP-Gewinn pro Aktie von 1,39 US-Dollar bei einem Umsatz von 13,3 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn lag damit um 0,06 US-Dollar pro Aktie über dem Durchschnittsziel der Analysten, und der Umsatz übertraf das Durchschnittsziel um 60 Millionen US-Dollar. Die Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 6,8%, aber andere Wachstumskennzahlen fielen noch deutlich ermutigender aus.
Bemerkenswert ist der Anstieg der verbleibenden Leistungsanpflichtungen, ein Indikator für bereits vertraglich vereinbarte, aber noch nicht erbrachte und verbuchte Leistungen, welcher um 53% auf 99 Milliarden US-Dollar stieg. Zudem wuchs der Gesamtumsatz aus dem Cloud-Geschäft um 21% auf 5,6 Milliarden US-Dollar im Jahresvergleich. Innerhalb der Cloud-Kategorie stiegen die Einnahmen aus Infrastructure as a Service (IaaS) um 45% auf 2,2 Milliarden US-Dollar, und die aus Software as a Service (SaaS) um 10% auf 3,3 Milliarden US-Dollar.
Für das zweite Quartal prognostiziert Oracle einen Umsatzanstieg von 7% bis 9% auf konstanter Währungsbasis. Das Management erwartet ein Wachstum der Gesamteinnahmen aus dem Cloud-Geschäft zwischen 23% und 25% auf währungsbereinigter Basis, während der bereinigte Gewinn pro Aktie zwischen 1,42 und 1,46 US-Dollar liegen soll – was einem Wachstum von etwa 8% im Mittelfeld der Prognosespanne entspricht.
Neben soliden Aussichten für das nächste Quartal stellte das Unternehmen auch neue Cloud-Integrationen vor. Im Zuge der gestrigen Gewinnmeldung verkündete Oracle eine neue Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS) sowie einen neuen Dienst, der es AWS-Anwendern ermöglicht, die Oracle Autonomous Database und den Oracle Exadata Service zu nutzen. Ein ähnliches Angebot wurde auch für die Google Cloud Infrastruktur von Alphabet hervorgehoben.
Obwohl Oracle im Vergleich zu Amazon, Microsoft und Alphabet im Bereich der Cloud-Infrastruktur noch ein kleiner Akteur ist, zeigt das Unternehmen vielversprechende Dynamik. Neue Datenbank-Integrationen mit führenden IaaS-Anbietern sollten Oracle helfen, seine Präsenz in diesem Sektor zu erweitern und ein größerer Teil der Multicloud-Strategien seiner Kunden zu werden.