Eine strategische Partnerschaft mit der Amazon-Tochter AWS hat die Aktien von Oracle am Dienstag auf ein neues Allzeithoch katapultiert. Im Tagesverlauf erzielten die Papiere einen Zuwachs von nahezu 15 Prozent und überschritten die Marke von 160 US-Dollar. Zuvor hatten sie mehrfach an der 130-Dollar-Hürde Halt gemacht. Am Ende des Handelstages verzeichnete die Aktie immer noch ein sattes Plus von über 11 Prozent und schloss bei 155,50 Dollar. Der Börsenwert des Datenbankspezialisten kletterte auf etwa 430 Milliarden Dollar.
Bereits am Vorabend hatte Oracle eine weitreichende Vereinbarung mit AWS bekannt gegeben. Demnach sollen Oracle-Datenbanken verstärkt auf der Cloud-Infrastruktur des Marktführers betrieben werden. Konzernmitbegründer Larry Ellison betonte zudem, dass die Bedenken hinsichtlich der Geschäftschancen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) unbegründet seien.
Analyst Karl Keirstead von der Bank UBS hob hervor, dass der Deal mit AWS früher als erwartet zustande gekommen sei. Dies bringe nun mehr Klarheit in Bezug auf die Integration von Oracle-Datenbanken auf der AWS-Plattform. Die Kooperation werde voraussichtlich ab 2026 positive Effekte auf die Geschäftsergebnisse von Oracle haben, was im aktuellen Aktienkurs noch nicht berücksichtigt sei. Keirstead erhöhte das Kursziel für die Oracle-Aktien um 15 Dollar auf 175 Dollar und sprach weiterhin eine Kaufempfehlung aus.
Auch Software-Experte Kirk Materne vom Investmenthaus Evercore ISI unterstrich die positive Entwicklung im Cloud-Geschäft von Oracle. Der Auftragsbestand sei währungsbereinigt und im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte gestiegen. Die neue Partnerschaft mit AWS erleichtere es den Kunden von Oracle, ihre Datenbestände in die Cloud zu migrieren.