Die Aktien in Hongkong verzeichneten einen Aufschwung und machten frühere Verluste wett, da Spekulationen aufkamen, dass Peking seine fiskalischen Stimulusmaßnahmen verstärken könnte. Diese Maßnahme wird als Reaktion auf mögliche Auswirkungen der US-Politik in Donald Trumps zweiter Amtszeit als Präsident gesehen, um den Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern entgegenzuwirken. Der Hang Seng Index legte zur Mittagszeit um 1,2 Prozent auf 20.776 Punkte zu. Der Tech-Index stieg um 1 Prozent, während der CSI 300 Index um 0,7 Prozent und der Shanghai Composite Index um 0,9 Prozent zulegten. Chinesische Aktien erlitten zuvor Rückschläge, die den 1,8-prozentigen Einbruch des Nasdaq Golden Dragon Index in New York widerspiegelten. Unter den Gewinnern am Markt waren das Hotpot-Unternehmen Haidilao mit einem Anstieg von 7,2 Prozent auf HK$17,58, der Brauereikonzern China Resources Beer mit einem Plus von 6,3 Prozent auf HK$31,35 und der Sportartikelhersteller Li Ning, dessen Aktien um 6 Prozent auf HK$17,68 stiegen. Auch die Macau-Casino-Betreiber Galaxy Entertainment verzeichneten ein Plus von 4,3 Prozent. Trump besiegte Kamala Harris der Demokraten, um als 47. US-Präsident wiedergewählt zu werden. Seine Kampagne beinhaltete unter anderem ein Versprechen, Zölle auf chinesische Waren um bis zu 60 Prozent zu erhöhen und Investitionen in chinesische Industrien zu begrenzen. Chinesische Unternehmen verzeichnen aufgrund möglicher erhöhter Zölle begrenzte direkte Ertragsauswirkungen, da mehr als 85 Prozent der Einnahmen der Mitglieder des MSCI China Index aus dem Inland stammen, so Tai Hui von JPMorgan Asset Management. Strategien sowohl in der Fiskal- als auch in der Geldpolitik Pekings könnten entlastend wirken. Besonders stark von Bedenken über US-Zölle betroffen waren Hersteller von Elektrofahrzeugen. BYD fiel um 1,8 Prozent, während Nio einen Verlust von 1,4 Prozent hinnehmen musste. Andere bemerkenswerte Verluste zeigten sich bei Midea Group und Link Reit. Am Freitag wird das Nationale Volkskongress-Komitee, das oberste gesetzgebende Organ Chinas, seine Sitzung abschließen. Viele Prognosen deuten auf einen enormen Fiskalausgabenplan hin, der dazu dienen könnte, Trumps harte Agenda gegenüber China abzumildern. Colin Graham von Robeco betonte, dass China mehr inländische Stimuli benötigen könnte, um die Wirtschaft anzukurbeln und dass Geschäftsmodelle, die stark von staatlichen Subventionen abhängig sind, ihre Ziele überdenken müssen.