Asiens Märkte sind mit einem positiven, aber dennoch vorsichtigen Auftakt in die erste vollständige Woche des Jahres 2025 gestartet. Die Händler versuchen dabei, den starken Anstieg der Wall Street nachzuvollziehen, während die zweite Präsidentschaft von Donald Trump bereits in aller Munde ist. Gleichzeitig herrscht Verunsicherung aufgrund der schwächelnden chinesischen Wirtschaft, der Entwicklungen der US-Zinsen und den anhaltenden Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten. Das nahende Comeback Trumps ins Weiße Haus am 20. Januar sorgt für nervöse Vorfreude, angesichts der zu erwartenden Spannungen mit China. Besonders im Fokus stehen dabei Trumps Ankündigungen, hohe Zölle auf Importe aus China und anderen bedeutenden Handelspartnern zu erheben. Diese Bedenken verstärken sich durch Trumps Versprechen, Steuern zu senken und Regulierungen abzubauen, was die Inflation erneut anfachen könnte, während die Hoffnung auf steigende Unternehmensgewinne besteht. Dadurch haben Händler ihre Erwartungen hinsichtlich der Anzahl der Zinssenkungen der Federal Reserve für dieses Jahr zurückgeschraubt. Ein restriktiverer Kurs in den letzten Wochen hat den Schwung des Aktienmarktrallies gebremst. Am Freitag brachte Richmond Fed-Chef Tom Barkin zusätzliche Unruhe, indem er seine Unterstützung für ein langsameres Tempo der Zinssenkungen bekräftigte. Barkin unterstrich die vorhandenen Aufwärtsrisiken, was auf seinen Wunsch nach längerer Zinserhöhungspolitik hindeutet. Zum Ende der Woche stehen wichtige US-Arbeitsmarktdaten an, die entscheidende Einblicke in die Konjunktur der weltweit größten Volkswirtschaft geben könnten und maßgebliches Gewicht für politische Entscheidungen haben dürften. Die drei Hauptindizes der Wall Street schlossen die vergangene Woche im Plus, wobei der S&P 500 und der Nasdaq um über ein Prozent zulegten. Die asiatischen Märkte folgten größtenteils diesem Beispiel, allerdings blieben die Zuwächse begrenzt. In Hongkong, Shanghai, Sydney, Singapur, Manila, Taipeh, Wellington und Jakarta lagen die Gewinne im positiven Bereich, während Seoul um mehr als ein Prozent zulegte. In Südkorea hält die politische Unsicherheit trotz des letzten Monats kurzzeitig verhängten Kriegsrechts durch Präsident Yoon Suk Yeol an. In Tokio hingegen fiel der Markt um mehr als ein Prozent, da Nippon Steel Rückschläge erlitt, nachdem US-Präsident Joe Biden den geplanten Kauf von US Steel im Wert von 14,9 Milliarden Dollar blockierte. Dies begründete er mit Risiken für die nationale Sicherheit und kritische Lieferketten. 2025 wird als ein Jahr zunehmender Unsicherheit betrachtet, insbesondere aufgrund der steigenden Besorgnis über Trumps Zölle und einen eskalierenden Handelskrieg, so Kai Wang, Asien-Marktstratege bei Morningstar. Auch die Maßnahmen Pekings zur Stimulierung des Wachstums, insbesondere durch Konsumanreize und Unterstützung des stark in Mitleidenschaft gezogenen Immobiliensektors, stehen im Fokus.