Die renommierte Finanzberatung Fundstrat und die Investmentbank Goldman Sachs haben in der 41. Woche dieses Jahres ihre Prognosen für den Aktienmarkt zum Jahresende angehoben. Goldman prognostiziert einen weiteren Anstieg von 2 %, nachdem der S&P 500 sein bisheriges Ziel überschritten hat. Dies würde ein bereits starkes Jahr abrunden, da der Index über 20 % zugelegt hat. Der fundamentale Antrieb hinter diesen positiven Prognosen ist die Erwartung, dass ein breiteres Spektrum an Branchen zum Marktwachstum beitragen wird. Dennoch bleibt der S&P 500 in der Realität stark von der Begeisterung der Investoren für Technologien, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, abhängig. Dazu äußerte sich die Bank optimistisch hinsichtlich einer sich erholenden Mikrochip-Lieferkette, die voraussichtlich die Gewinne der Chip- und Technologiegiganten ankurbeln wird. Während vergangene Leistungen selten als verlässliche Indikator gelten, zeigen saisonale Trends, dass das vierte Quartal oft die breiteren US-Märkte stärkt, teilweise durch steigende Verbraucherausgaben während der Feiertage. Marktanalysten bemerken auch, dass Wachstumsaktien tendenziell gut abschneiden, wenn sich die globalen Zinssätze umkehren. Adam Parker, CEO von Trivariate Research, äußerte sich jedoch pessimistischer über Wachstumsaktien im Vergleich zu seiner Einschätzung vor den Tiefstständen im August, indem er auf die ungewöhnlichen Marktbedingungen und einen leichten Rückgang der Prognosen für das Gewinnwachstum der Unternehmen verwies. Trotz der hohen Erwartungen, dass Zinssenkungen der Federal Reserve den Aktienmarkt stärken würden, hat sich dies nicht wie erwartet verwirklicht. Investoren zeigen sich zunehmend sensibel gegenüber Wachstumsbedenken in einer globalen Landschaft, die von der US-Präsidentschaftswahl, Instabilität im Nahen Osten und einer unsicheren Zinsprognose der Fed für das nächste Jahr geprägt ist. Analysten von Stifel machten folgende Anmerkungen: Sollten die Zinsen im Jahr 2025 ohne eine Rezession gesenkt werden, sehen sie die historische Gefahr, dass Investoren Nachteile in 2025/2026 erleiden können. Die Anziehungskraft von Wachstumsaktien bleibt jedoch ungebrochen. Trotz des aktuellen wirtschaftlichen Gegenwinds warnt Andrew Slimmon von Morgan Stanley Investment Management davor, sich zu sehr auf defensive Anlagestrategien zu konzentrieren. Die stärksten Wachstumsaktien könnten den Markt weiterhin übertreffen und sind mit beeindruckendem Umsatzwachstum sowie wichtigen Katalysatoren gut positioniert, um auch kurzfristige Kursschwankungen zu meistern. Hedge-Fonds sehen in den wachstumsstärksten Aktien jene, die voraussichtlich von der steigenden Kaufkraft der Verbraucher profitieren. Während die Fed versucht, eine sanfte Landung der Wirtschaft zu erreichen, könnten konjunkturabhängige Aktien aufgrund verbesserter Verbraucherausgaben profitieren. Zinssenkungen sollten auch Wachstum und Technologieaktien stützen und potenzielle Gewinne in diesen Sektoren fördern.