Die chinesische Wirtschaft hat im frühen Jahresverlauf mit beeindruckenden Wachstumsraten aufgewartet und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen. Der Einzelhandelsumsatz stieg in den ersten beiden Monaten des Jahres im Jahresvergleich um 4 Prozent, wie das nationale Statistikamt verkündete. Diese Zahlen übertrafen die Prognosen der Experten, die von einem Anstieg um 3,8 Prozent ausgegangen waren. Auch die Industrie zeigte sich kraftvoll und legte in derselben Phase um 5,9 Prozent zu – ein Ergebnis, das ebenfalls über den Schätzungen von 5,3 Prozent lag.
Die erfreulichen Zahlen wurden von Helen Qiao von der Bank of America wohlwollend kommentiert, die die Umsätze im Einzelhandel als 'schön und komfortabel' bezeichnete. Trotz der positiven Entwicklung behalte man staatliche Konjunkturmaßnahmen im Blick, denn die Wirtschaft hat weiterhin mit Herausforderungen wie einer schwachen Inlandsnachfrage und geringem Verbrauchervertrauen zu kämpfen.
Zusätzlich zu den Wachstumszahlen hat die chinesische Regierung am Wochenende ambitionierte Pläne enthüllt, um die Inlandsnachfrage weiter anzukurbeln. Ein zentraler Aspekt dieser Agenda ist die Förderung eines 'vernünftigen Wachstums' der Löhne und die Einführung eines soliden Mechanismus zur Anpassung des Mindestlohns. Hierzu soll auch ein Subventionssystem für die Kinderbetreuung in Betracht gezogen werden, um die Konsumfreudigkeit der Haushalte zu steigern. Laut Lynn Song von der Bank ING stehen Maßnahmen zur Einkommenssteigerung sowohl für die städtische als auch die ländliche Bevölkerung im Mittelpunkt der Strategie.
Die Notwendigkeit dieser wirtschaftlichen Impulse ergibt sich aus den Verlangsamungen beim Lohnwachstum seit der Corona-Pandemie, die von Lohnkürzungen und Entlassungen begleitet waren. Zudem belasteten negative Vermögenseffekte aufgrund der Entwicklungen auf dem Immobilien- und Aktienmarkt viele Haushalte in den letzten Jahren.