08. September, 2024

Märkte

Optimistische Erholung am deutschen Aktienmarkt trotz schwacher US-Tech-Titel

Optimistische Erholung am deutschen Aktienmarkt trotz schwacher US-Tech-Titel

Der deutsche Aktienmarkt zeigte am Freitag eine bemerkenswerte Erholung. Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets betonte, dass der DAX stabil geblieben sei, obwohl US-Technologieaktien in der Woche stark verloren hatten. Dieses Verhalten eröffnet weiterhin mehrere Szenarien für einen positiven Monatsabschluss sowie einen guten Start in den August.

Mit einem Plus von 0,65 Prozent schloss der DAX bei 18.417,55 Punkten, was ein Wochenplus von 1,4 Prozent bedeutet. Noch am Vortag war der deutsche Leitindex aufgrund der schwachen US-Tech-Titel unter die Marke von 18.100 Punkten gefallen.

Gegen Ende der Woche stabilisierte sich auch die US-Techbörse Nasdaq. Zudem sorgte der US-Preisindex PCE für den Juni für Beruhigung. Dieser Inflationsindikator, der von der US-Notenbank Fed bevorzugt wird, deutet darauf hin, dass sich die Erwartungen für die amerikanische Geldpolitik nicht ändern sollten. Eine Zinswende wird bei der Fed-Sitzung kommende Woche nicht erwartet, dennoch bleibt eine Zinssenkung im September möglich.

Die charttechnischen Signale für den DAX bleiben zunächst durchwachsen, da er in dieser Woche unter den Erholungstrend gefallen war, den er Mitte Juni gestartet hatte. Am Freitag gelang es ihm jedoch, diesen Trend von unten zu testen. Der MDAX der mittelgroßen Börsenwerte stieg um 0,66 Prozent auf 25.116,62 Punkte.

Auch auf europäischer Ebene gab es positive Entwicklungen: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx schloss 1,06 Prozent höher bei 4.862,50 Punkten. Der französische Cac 40 und der britische FTSE 100 zeigten ähnliche Zuwächse.

In der laufenden deutschen Berichtssaison enttäuschte der Chemieriese BASF, der mit einem unerwartet starken Umsatzrückgang im zweiten Quartal zum Schlusslicht im DAX wurde und einen Verlust von 2,3 Prozent verzeichnete. Analyst Oliver Schwarz von Warburg Research kommentierte die Zahlen als wenig inspirierend.

Beim Branchenkollegen Wacker Chemie aus dem MDAX gab es einen Rückgang von 7,8 Prozent, obwohl der Quartalsbericht sowohl positive als auch negative Aspekte enthielt. Auch die Aktien von Thyssenkrupp fielen um 7,7 Prozent, nachdem der Industriekonzern für das laufende Jahr angesichts eines schwachen zweiten Quartals pessimistischere Prognosen abgab.

Die Papiere von Mercedes-Benz verharrten nahezu unverändert, trotz einer eingedämpften Profitabilitätsprognose für die Pkw-Sparte wegen schwacher Nachfrage aus China. Dennoch erreichte der Stuttgarter Autobauer im zweiten Quartal wieder eine zweistellige Rendite bei den Luxusmodellen, so Analyst George Galliers von Goldman.

Sartorius führte die Gewinnerliste im DAX an, mit einem Anstieg von 6,5 Prozent. Damit haben die Aktien die Verluste einer zuvor gemeldeten Ausblicksenkung fast ausgeglichen. Rheinmetall verzeichnete ein Plus von 3,8 Prozent aufgrund eines neuen Auftrags für Mörsermunition aus der Schweiz. Hensoldt-Aktien schwankten stark und schlossen mit einem Verlust von 0,7 Prozent, da der Quartalsverlust des Rüstungselektronik-Konzerns höher ausfiel als erwartet, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow.

Der Euro blieb weitgehend stabil bei 1,0858 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0860 US-Dollar fest. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,41 Prozent auf 2,44 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,12 Prozent auf 125,02 Punkte sank. Der Bund-Future stieg um 0,23 Prozent auf 132,69 Punkte.