15. Januar, 2025

KI

Optimistische Aussicht auf AI: Warum Anleger den Chip-Abschwung nutzen sollten

Optimistische Aussicht auf AI: Warum Anleger den Chip-Abschwung nutzen sollten

Halbleiteraktien im Bereich künstlicher Intelligenz (AI) haben seit ihren Höchstständen im Juli einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Die zentrale Frage bleibt: Handelt es sich hierbei um eine Chance oder deutet dies auf das Platzen einer möglichen AI-Blase hin?

Skeptiker der AI-Technologie hinterfragen deren langfristigen Nutzen und befürchten, dass Investitionen bei einer wirtschaftlichen Abschwächung zurückgehen könnten. Doch Technologie-Manager zeichnen ein anderes Bild. Oracle-Gründer und Chairman Larry Ellison etwa äußerte sich diese Woche äußerst optimistisch über das AI-Ausgabeverhalten in diesem Jahrzehnt und zerstreute damit Bedenken vieler langfristiger Technologie-Investoren.

Trotz guter AI-bezogener Wachstumszahlen haben Aktien wie Nvidia, Broadcom und Advanced Micro Devices seit Juli um 25% bis 41% nachgegeben. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einerseits haben diese Aktien seit ihrem Tiefstand Ende 2022 stark zugelegt, was einige Investoren dazu veranlassen könnte, Gewinne mitzunehmen oder ihre Portfolios neu auszurichten. Zudem schüren schwache Beschäftigungszahlen und hohe Zinssätze Rezessionsängste.

Obwohl Halbleiteraktien langfristig großes Wachstumspotenzial aufweisen, sind sie traditionell zyklisch. Kurzfristige Händler und ältere Investoren könnten daher versucht sein, Gewinne zu realisieren. Besorgnis herrscht auch darüber, ob die enormen Umsatzzuwächse nachhaltig sind. Einige Analysten befürchten, dass die AI-Ausgaben der großen Tech-Unternehmen nicht sofort zu entsprechenden Umsatz- und Gewinnsteigerungen führen könnten.

Oracle präsentierte am Montag starke Quartalszahlen, was die Aktie am Folgetag zweistellig steigen ließ. Auf der Analystenkonferenz negierte Ellison die Bedenken, dass die AI-Investitionen lediglich eine Blase seien. Er betonte, dass AI-Investitionen über mindestens fünf bis zehn Jahre hinweg anhalten werden und dass um den technologischen Spitzenplatz sogar ein Wettkampf entbrannt sei, an dem möglicherweise auch Nationen teilnehmen.

Ellison argumentierte, dass die Initialkosten eines großen AI-Modells bei etwa 100 Milliarden Dollar liegen könnten. Beispielsweise hat Meta Platforms seine Investitionen in AI-Infrastrukturen erheblich erhöht. Microsoft verzeichnete ebenfalls erhebliche Ausgaben, jedoch nicht ausschließlich für AI.

Zusätzlich zu den großen Modellen wies Ellison auf spezialisierte AI-Modelle hin, die in verschiedenen Branchen Anwendung finden könnten, etwa in der Medizin zur Krebsfrüherkennung. Ebenso betonte er, dass AI in bestehende Produkte integriert wird und so die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden muss.

Safra Catz, CEO von Oracle, bekräftigte die immense Nachfrage nach Oracles Cloud-Infrastruktur für AI-Verarbeitung. Dies stimmt mit den Berichten anderer Technologieunternehmen überein.

Trotzdem erfahren AI-bezogene Chipaktien einen erheblichen Rückgang. Dies legt nahe, dass es sich um einen vorübergehenden Rücksetzer handelt und nicht um einen bevorstehenden Absturz. Langfristig orientierte Anleger könnten eine attraktive Gelegenheit sehen, ihre Positionen in AI-Chipaktien auszubauen.