Vor der entscheidenden dritten Tarifrunde zeigt sich Innenministerin Nancy Faeser zuversichtlich, dass eine Einigung erzielt werden kann. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir in dieser Verhandlungsrunde zu einem fairen Ergebnis für alle Beteiligten kommen“, äußerte Faeser in Potsdam. Sie geht davon aus, dass die Verhandlungen bis Sonntagabend abgeschlossen werden können. Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb fordern ein längst überfälliges Angebot der Arbeitgeberseite. Volker Geyer, Verhandlungsführer des dbb, betonte die Dringlichkeit: „Das Angebot ist dringend notwendig und muss endlich vorgelegt werden.“ Er kritisierte, dass der langjährige Personalmangel zu Lasten der Beschäftigten gehe. Innenministerin Faeser hob hervor, dass ein faires Ergebnis auch bedeute, den Arbeitnehmern ein durchdachtes Angebot zu unterbreiten. Sie erwartet, dass in dieser Verhandlungsrunde konkrete Vorschläge gemacht werden. Für sie ist gegenseitiger Respekt essenziell, um einen gerechten Ausgleich zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten zu schaffen. Die Verhandlungsführerin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, betonte indes, dass der öffentliche Dienst nicht pauschal mit unzumutbaren Arbeitsverhältnissen assoziiert werden solle. Sie verwies darauf, dass es vielfältige Aufgabenbereiche gibt, die nicht allein durch prozentuale Gehaltserhöhungen attraktiver würden. In den Verhandlungen, die die Einkommens- und Arbeitszeitbedingungen von über 2,5 Millionen Beschäftigten betreffen – darunter in Verwaltung, Kitas, Nahverkehr und Pflegeeinrichtungen – fordern die Arbeitnehmervertreter eine Tariferhöhung um acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat. Zudem streben sie drei zusätzliche freie Tage an.
Wirtschaft
Optimismus und Spannung vor der dritten Tarifrunde im öffentlichen Dienst
