24. November, 2024

Wirtschaft

Optimismus und Herausforderungen: Northvolt in der Insolvenz

Optimismus und Herausforderungen: Northvolt in der Insolvenz

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck äußerte sich vorsichtig optimistisch über die Zukunft des finanziell angeschlagenen schwedischen Batterieherstellers Northvolt, der eine bedeutende neue Fabrik in Norddeutschland geplant hatte. Der E-Fahrzeug-Batterieproduzent hat in den USA Insolvenz angemeldet, was dem Betrieb Luft verschaffen soll, um seine strategische Ausrichtung zu überdenken. Nichtsdestoweniger betonte Habeck, dass die Produktion im schwedischen Werk schleppend verläuft, räumte jedoch ein, dass diese Probleme technisch lösbar seien. Habeck hob hervor, dass der Insolvenzantrag bei US-Gerichten oft Teil eines Umstrukturierungsprozesses ist, aus dem Unternehmen teils gestärkt hervorgehen. Er zeigte sich zuversichtlich bezüglich des Interesses von Investoren an Northvolt und der Möglichkeit einer erfolgreichen Neuausrichtung. Europas Eigenproduktion von Batterien sei unverzichtbar, so Habeck. Die Zukunft der in Heide geplanten Fabrik sei noch gesichert, erklärte der Minister. Sollte das Mutterunternehmen erfolgreich umstrukturiert werden und Investoren zurückkehren, stünden die Aussichten auf stabilen Beinen. Dennoch, so Habeck, dürfe man die Herausforderungen nicht verharmlosen, weshalb er seine eigene Perspektive als lediglich "vorsichtig optimistisch" beschrieb. Northvolt versichert, dass die deutsche Tochterfirma unabhängig von den US-Insolvenzverfahren finanziert wird und daher nicht betroffen ist. Heide stelle weiterhin eine strategische Säule des Unternehmens dar. Northvolt plant, durch den Insolvenzschutz neue Finanzierungsquellen zu erschließen und erhielt kürzlich über 100 Millionen Dollar durch eine Überbrückungsfinanzierung sowie den Zugriff auf weitere 145 Millionen Dollar über sogenannte Cash-Collateral-Vereinbarungen. Northvolt galt als Hoffnungsträger der europäischen Automobilindustrie für die Batterieproduktion von Elektrofahrzeugen. Zu den bedeutendsten Anteilseignern zählen der deutsche Automobilhersteller Volkswagen, auch BMW sowie die US-Investmentbank Goldman Sachs sind Teilhaber des Unternehmens.