17. Oktober, 2024

Pharma

Optimismus trotz Herausforderungen: Sartorius bestätigt Jahresprognosen

Optimismus trotz Herausforderungen: Sartorius bestätigt Jahresprognosen

Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius sieht sich trotz rückläufiger Umsätze und Ergebnisse auf einem stabilisierenden Kurs. Die anhaltend zögerlichen Investitionen insbesondere in China belasten das Unternehmen, doch das Neugeschäft entwickelt sich vielversprechend. Zudem zeigt das laufende Sparprogramm Wirkung und soll im Schlussquartal vollständig greifen. Die Unternehmensspitze unter Joachim Kreuzburg hat die Jahresprognosen am Donnerstag bestätigt. Nach einem schwachen ersten Halbjahr hatte das im DAX notierte Unternehmen seine Erwartungen herunterschrauben müssen, was für Unruhe bei den Anlegern sorgte. Nach den neuen Zahlen zum dritten Quartal kehren die Investoren jedoch mit neuer Zuversicht zurück. Einige wurden von den Entwicklungen überrascht, gerade nachdem die Prognosen des Schweizer Konkurrenten Tecan gesenkt wurden. Sartorius' Bestätigung der eigenen Prognosen wirkt stabilisierend auf die Aktienkurse, wie RBC-Analyst Charles Weston bemerkte. Berenberg-Experte Odysseas Manesiotis betrachtet die aktuellen Zahlen als solide, besonders der Auftragseingang im Bioprozesstechnik-Segment übertrifft die Erwartungen. Zwar sind nicht alle Experten begeistert, wie Michael Heider von Warburg zeigt, dennoch gibt es Zeichen der Verbesserung am Horizont. Sartorius bleibt jedoch in einem herausfordernden Geschäftsumfeld gefangen. Im frühen Handel legten die Sartorius-Vorzugsaktien um beeindruckende 17 Prozent auf 268 Euro zu, gaben jedoch später einen Teil der Gewinne wieder ab und führten den DAX mit einem Plus von rund zwölf Prozent an. Trotz der Erholung stehen die Papiere 2024 noch immer fast ein Fünftel im Minus angesichts der Kaufzurückhaltung der Kunden, die ihre Lagerbestände während der Pandemie aufgefüllt hatten. Konzernchef Kreuzburg äußerte vorsichtige Zuversicht: "Nach der pandemiebedingten Volatilität hat sich die Geschäftslage stabilisiert." Der Umsatz sank im dritten Quartal um 2,1 Prozent auf rund 794 Millionen Euro. Positiv hervor sticht das Sparprogramm, das erste Früchte trägt. Trotz leicht reduziertem Ebitda verbesserte sich die Marge um 0,4 Prozentpunkte. Besonders im vierten Quartal wird ein signifikanter positiver Beitrag erwartet. Ziel des Effizienzprogramms ist es, mindestens 100 Millionen Euro einzusparen. Dies soll durch Anpassungen beim Einkauf, Straffung interner Strukturen und optimierte Abläufe erreicht werden. Auch wurden geplante Kapazitätserweiterungen teilweise aufgeschoben. Kreuzburg zeigte sich zuversichtlich, das Sparziel zu erreichen und gar zu übertreffen. Der Auftragseingang stieg um 2,2 Prozent, wobei die Laborsparte ein Wachstum von 3,9 Prozent verzeichnete. Die Prognose bleibt bestehen: Der Umsatz soll 2024 währungsbereinigt in etwa auf dem Vorjahresniveau bleiben, die Ebitda-Marge zwischen 27 und 29 Prozent.