Ein frischer Wind weht durch die Hallen der Windindustrie, und die Vorzeichen stehen gut für den Sektor, der sowohl an Land als auch auf See optimistische Wachstumsprognosen verzeichnet. Der nun veröffentlichte, vielbeachtete Windenergy Trendindex, der seit 2018 durch die Windenergy Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Windresearch erstellt wird, zeigt eine bemerkenswerte Aufhellung der Marktstimmung. Mehr als 1.400 Branchenkenner haben sich zwischen September und November beteiligt und zeichnen ein positives Bild, das an die rosigen Erwartungen der letzten Jahre anknüpft.
Ein klarer Gewinner in dieser positiven Entwicklung ist der deutsche Onshore-Markt, dessen Aussichten für die kommenden zwölf Monate rosiger erscheinen als je zuvor. Hingegen ist die Stimmung im Offshore-Sektor etwas gedämpfter, bleibt jedoch merklich positiv. Europa zeigt ein gemischtes Bild: Während die Onshore-Erwartungen moderat optimistisch sind, trübt sich der Ausblick für Offshore leicht ein, ohne jedoch ins Negative abzufallen. Besonders beachtlich ist das Wachstumspotential im asiatischen Markt, der durch günstige Rahmenbedingungen für Windanlagen an Land glänzt. Herausforderungen in Form von Genehmigungen, Netzausbauten und vor allem Kosten setzen der Offshore-Entwicklung weltweit jedoch enge Grenzen.
Ein Blick in die Zukunft offenbart weitere interessante Entwicklungen: Fachleute gehen davon aus, dass die Kapazität neuer Offshore-Turbinen im Jahr 2030 auf durchschnittlich 19,37 Megawatt ansteigen könnte – ein Rekordwert. Im Gegensatz dazu verharrt die Leistung der Onshore-Turbinen bei etwa 8,55 Megawatt. Dennoch bleibt der Optimismus bestehen, da über 45 Prozent der Experten im Onshore-Markt mit einer Turbinenleistung von mindestens 9 Megawatt rechnen. Diese Zahlen unterstreichen das Erneuerungspotential der Branche, die sich inmitten regulatorischer und kostentechnischer Herausforderungen als widerstandsfähig und anpassungsfähig erweist.