Die Wirtschaftsleistung der USA zeigt neue Vitalität, da Unternehmen sich aufgrund gesenkter Zinserwartungen und der bevorstehenden Trump-Administration neu positionieren. Der vorläufige US-Composite-Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global, der sowohl die Aktivitäten im Dienstleistungs- als auch im verarbeitenden Gewerbe abbildet, stieg im November auf 55,3. Dies stellt eine Zunahme gegenüber den 54,1 Punkten im Oktober dar und übertrifft die Prognosen der Ökonomen, die einen Anstieg auf 54,3 erwartet hatten. Der November-Wert signalisiert die schnellste Expansion der Geschäftstätigkeit seit April 2022.
Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence, bemerkte in einer Pressemitteilung, dass die Daten das verstärkte Engagement der Unternehmen im Angesicht eines sich verändernden geschäftlichen Umfelds auf dem Weg ins Jahr 2025 belegen. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen und ein wirtschaftsfreundlicheres Vorgehen der neuen Regierung hat das Geschäftsklima merklich aufgehellt. Dies hat im November zu einer Zunahme der Produktion und des Auftragseingangs beigetragen.
Getragen wurde der Aktivitätsschub hauptsächlich vom Dienstleistungssektor. Der Dienstleistungskomponent des S&P-Berichts erreichte in diesem Monat 57 Punkte, ein Anstieg gegenüber den 55 Punkten im Oktober und der höchste Stand seit 32 Monaten. Im Gegensatz dazu verharrte der verarbeitende Sektor in der Schrumpfung mit einem Indexwert von 48,8, was jedoch eine Steigerung von 48,5 darstellt und den höchsten Stand seit vier Monaten markiert. Werte oberhalb von 50 signalisieren eine Expansion, während Werte darunter auf eine Kontraktion hinweisen.
Williamson betonte dennoch, dass die gesammelten Daten auf ein solides Wirtschaftswachstum zum Jahresabschluss hindeuten. Der Anstieg im Gesamt-PMI zeige, dass das wirtschaftliche Wachstum im vierten Quartal anzieht, während die Inflationsdynamik abkühlt. Die Preisindizes der Umfrage für Waren und Dienstleistungen zeigten nur einen marginalen Preisanstieg im November an, was auf eine Verbraucherpreisinflation deutlich unter dem 2%-Ziel der Fed hindeutet.
Diese optimistischen Aussichten für die US-Wirtschaft gegen Jahresende stimmen mit den aktuellen Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal überein. Das GDPNow-Tool der Fed von Atlanta, das Daten aus dem laufenden Quartal einbezieht, prognostiziert aktuell ein Wirtschaftswachstum von 2,6% auf Jahresbasis im vierten Quartal.
In einem an Kunden versandten wirtschaftlichen Ausblick erhöhte Matthew Luzzetti, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank für die USA, seine BIP-Prognosen für 2025 unter anderem wegen der kommenden Trump-Administration. Kombiniert mit einem stärkeren Schwung ins Jahr 2025, bescheidenen Steuersenkungen, einem Deregulierungsdrang und unterstützenderen finanziellen Bedingungen, erwartet Luzzetti nun ein schnelleres Wachstum im nächsten Jahr von 2,5% statt zuvor erwarteter 2,2%.