Die Stimmung im japanischen Dienstleistungssektor hat sich im Dezember aufgehellt, obwohl Unternehmen mit schwierigen Bedingungen in der nahen Zukunft rechnen. Dies verdeutlicht eine Umfrage der Regierung, die zeigt, dass die steigenden Lebenshaltungskosten die Haushaltsausgaben belasten.
Zusätzlich wurde bekannt, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im vergangenen Jahr ein Dekadenhoch erreicht hat, was unter anderem auf hohe Rohstoffkosten und einen zunehmenden Arbeitskräftemangel zurückzuführen ist. Diese Entwicklungen unterstreichen den Druck, den die zunehmende Inflation auf die Unternehmen in Japan ausübt.
Die Datenveröffentlichung erfolgt im Vorfeld der zweitägigen Sitzung der Bank of Japan, die am 24. Januar enden wird. Einige Analysten erwarten, dass die Zentralbank die Zinssätze von derzeit 0,25 % anheben könnte. Ryōzō Himino, stellvertretender Gouverneur der Bank of Japan, kündigte an, dass kommende Woche über eine Zinsanhebung diskutiert werde, da sich Japans Lohnentwicklung positiv entwickelt.
Der Stimmungsindex für Unternehmen im Dienstleistungssektor, zu denen unter anderem Taxifahrer und Restaurants gehören, stieg im Dezember auf 49,9 Punkte. Dies markiert den zweiten Monat in Folge mit einem Anstieg, so die Umfrage der sogenannten "Economy Watchers". Dagegen sank der Ausblickindex der Unternehmen um 0,6 Punkte auf 48,8, was auf die Belastung durch gestiegene Treibstoff- und Lebensmittelpreise zurückzuführen ist.
Ein separater Bericht der Teikoku Databank enthüllte, dass sich die Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2024 auf 9,901 Fälle summierten, ein Anstieg von 16,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei handelt es sich um das höchste Niveau seit 2014.
Die japanische Wirtschaft wuchs im auf den September endenden Quartal um annualisierte 1,2 %, ein Rückgang gegenüber dem vorherigen Quartal mit 2,2 % Wachstum, wobei der Konsum lediglich um 0,7 % zunahm. Die Kerninflation überschreitet seit fast drei Jahren das 2%-Ziel der Bank of Japan, was teilweise auf die gestiegenen Importkosten aufgrund eines schwachen Yen zurückzuführen ist.
Die politischen Entscheidungsträger hoffen, dass die kürzlich beobachteten Lohnerhöhungen von jährlich 2,5 % bis 3 % weiterhin den Konsum fördern. Allerdings könnten steigende Löhne kleinere Unternehmen unter Druck setzen, die aufgrund mangelnder Profite nicht in der Lage sind, Mitarbeiter durch Gehaltserhöhungen zu halten.