21. Februar, 2025

Wirtschaft

Optimismus der deutschen Firmen in Taiwan sinkt erstmals seit Jahren

Optimismus der deutschen Firmen in Taiwan sinkt erstmals seit Jahren

Nachdem deutsche Unternehmen in Taiwan jahrelang von rosigen Investitionsprognosen ausgegangen sind, zeigen sie sich nun vorsichtiger. Laut einer aktuellen Umfrage der deutschen Handelskammer in Taipeh sind die Investitionspläne für 2024 trotz einer positiven Entwicklung im Vorjahr gesunken. Nur noch 40 Prozent der befragten Firmen zeigen sich bereit, in den nächsten zwei Jahren zu investieren, ein Rückgang gegenüber fast 50 Prozent im Jahr zuvor. Damit fiel der Optimismus erstmals seit 2017. Die Handelskammer identifiziert als Hauptgründe für die zurückhaltende Perspektive unter anderem niedrige Markterwartungen, weltwirtschaftliche Unsicherheiten und politische Instabilitäten. Unerwarteterweise spielt die unsichere Beziehung zwischen Taiwan und China eine weniger bedeutende Rolle als noch in den vergangenen Jahren. "Deutsche Unternehmen bleiben optimistisch, was das Wachstum betrifft. Doch Herausforderungen wie Importrestriktionen und die Energiewende müssen adressiert werden, um langfristige Stabilität zu gewährleisten", erklärt die Geschäftsführerin der Kammer, Eva Langerbeck. Sie rät insbesondere zu Investitionen in klar regulierte Branchen wie Künstliche Intelligenz und Halbleiter. Ende letzten Jahres wurden für die Analyse 260 Kammermitglieder befragt, wobei 37 Prozent antworteten. Im Bereich Maschinen- und Anlagenbau verzeichnet Taiwan den stärksten Anteil deutscher Unternehmen, gefolgt von den Branchen Elektronik und Automotive. Zudem wird Taiwan von fast 40 Prozent der Firmen als Absatzmarkt genutzt. Taiwan zeigt sich als dynamischer Hightech-Hub, wobei das Wirtschaftswachstum 2024 vor allem durch Künstliche Intelligenz gestützt wird. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Chips und Servern lässt auf eine weitere Wachstumsphase in 2025 hoffen. Doch trotz der Chancen könnten erhöhte Handelsbarrieren mit den USA und verschärfte Konflikte mit China den wirtschaftlichen Aufwärtstrend bremsen. Diese internationalen Spannungen tragen zu einer gedämpften Stimmung bei und belasten die Geschäftserwartungen vor Ort.