Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials zeigt sich nach einem operativen Rekordgewinn weiterhin positiv gestimmt für das Jahr. "Unsere breite geografische Aufstellung sowie das aktive Kosten- und Preismanagement haben es uns ermöglicht, regionale Nachfragerückgänge auszugleichen", erklärte Konzernchef Dominik von Achten in Heidelberg. Trotz gewisser Volatilitäten im Bausektor stabilisieren sich die Kernmärkte weiter. Das Management geht deshalb von einem erneuten Ergebniswachstum aus und sorgt mit der Ankündigung einer steigenden Dividende zusätzlich für gute Nachrichten.
Im Jahr 2024 blieb der Umsatz trotz rückläufiger Absatzmengen dank gestiegener Preise konstant bei etwa 21,2 Milliarden Euro. Ein Rückgang von zwei bis vier Prozent bei den Absatzzahlen für Zement, Sand und Kies war zwar zu verzeichnen, doch insbesondere in Europa deutet sich eine Erholung an. Der private Wohnungsbau hatte zuvor in Westeuropa einen drastischen Einbruch um 50 bis 60 Prozent erlebt, zeigt aber seit dem vierten Quartal Zeichen der Erholung.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (RCO) verzeichnete ein Wachstum von sechs Prozent und erreichte 3,2 Milliarden Euro. Analysten hatten mit diesen Zahlen gerechnet, wobei ein Sparprogramm maßgeblich dazu beitrug. Für 2026 sind Einsparungen von einer halben Milliarde Euro jährlich geplant, was durch Effizienzsteigerungen und Personalabbau erreicht werden soll. Die Aussichten für 2025 sind positiv, während für 2024 ein leicht reduzierter Gewinn von annähernd 1,8 Milliarden Euro ausgewiesen wurde.
Finanzchef René Aldach bestätigte die Absicht, die Dividende trotz des Gewinnrückgangs zu erhöhen. Der konkrete Vorschlag soll im März bekanntgegeben werden, wobei Analysten von einer Dividende von 3,26 Euro ausgehen. Anpassungen der Produktion hin zu CO2-reduzierten Produkten wurden beschlossen, und in verschiedenen europäischen Werken wurden die Kapazitäten verändert.
Die Wachstumsambitionen fokussieren sich jedoch weiterhin auf Nordamerika. Vergangenes Jahr wurden sechs Unternehmen in den USA und Kanada akquiriert, mit insgesamt 780 Millionen Euro für Zukäufe. Die durch die Wachstumsstrategie der US-Regierung ausgelösten Investitionen sollen auch dem Baustoffsektor zugutekommen. Apple beispielsweise plant umfangreiche Investitionen in den USA, welche auch zu einer erhöhten Nachfrage nach Materialien führen könnten.
Mit rund 51.000 Mitarbeitern und als Marktführer in Deutschland für Zement und Transportbeton verfolgt Heidelberg Materials ambitionierte Ziele, wie die Herstellung von klimaneutralem Beton bis 2050. Dazu wird auch das Baustoffrecycling signifikant ausgebaut.