Die voraussichtlichen Importe aus dem Vereinigten Königreich in die USA sollen laut einer Umfrage unter Volkswirten nur minimal durch Zölle der neuen US-Regierung unter Donald Trump betroffen sein. Es wird erwartet, dass die geplanten Abgaben weniger als 10% betragen oder sogar gänzlich entfallen, was sich kaum auf die britische Wirtschaft niederschlagen dürfte. Dies steht im Gegensatz zu den Sorgen, dass die Europäische Union durch Handelsbarrieren weitaus stärker beeinträchtigt werden könnte.
Die britische Wirtschaft könnte von einer relativen Flexibilität profitieren, da ein Fünftel ihres gesamten Handels mit den Vereinigten Staaten stattfindet und nur ein Drittel ihrer Exporte aus Gütern besteht. Dadurch wären die im Raum stehenden Zölle weniger ausschlaggebend. Zudem sind die Handelsbilanzen zwischen den Ländern ausgeglichen, was die Wahrscheinlichkeit höherer Zölle schmälert.
Viele Ökonomen schätzen, dass Trumps Handelsstrategie eine andere Wirkung auf Großbritannien haben wird als auf die EU-Staaten, mit denen das Vereinigte Königreich seit dem Brexit auf eine heikle Beziehungsgestaltung angewiesen ist. Eine Mehrzahl von ihnen ist zuversichtlich, dass die britische Wirtschaft die potenziellen Einflüsse von Trumps Zollpolitik gut verkraften wird.
Gleichzeitig bleibt abzuwarten, welche Richtung die Zölle letztlich nehmen werden und welchen Einfluss sie auf die Inflation haben könnten. Die Bank of England (BoE) hält derzeit an ihrem abwartenden Kurs fest, nachdem die Inflation im Oktober auf 2,3% anstieg. Diese Entwicklung könnte zu einer graduellen Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte pro Quartal führen.
Experten wie Stefan Koopman von Rabobank heben hervor, dass Großbritannien als offene Volkswirtschaft weniger von Handelskriegen betroffen sein dürfte als exportintensive Länder. Dennoch bleibt das globale Handelsumfeld von Unsicherheiten geprägt.