Optimismus an den deutschen Börsen trotz politischer Unsicherheiten

Trotz anhaltender Bedenken hinsichtlich der künftigen US-Politik unter Trump ließen die Anleger am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit, eine mögliche Jahresendrallye nicht zu verpassen. Der Dax zeigte sich bis zur Mittagszeit in ansehnlicher Form und verzeichnete einen Zuwachs von 1,2 Prozent, wodurch er 19.231 Punkte erreichte. Am Vortag hatte der Index zwischenzeitlich die Grenze von 19.000 Punkten kritisch unterboten, bevor er sich knapp über dieser psychologisch wichtigen Marke stabilisierte. Der MDax, zunächst schwächer, fand ebenfalls zurück in die Positive Zone und legte um 0,3 Prozent auf 26.307 Punkte zu. In der Eurozone erholte sich der EuroStoxx 50 beachtlich mit einem Plus von 1,4 Prozent, nachdem er kürzlich ein Dreimonatstief erreichte. Die Berichtssaison sorgte darüber hinaus für positive Impulse, insbesondere bei Siemens Energy, das eindrucksvolle Tagesgewinne verzeichnete. Das Unternehmen konnte seine Aktien fast vervierfachen und sogar neue Rekordmarken setzen. Im Fokus stand am Donnerstag besonders der einstige Mutterkonzern Siemens. Mit beachtlichen Rekordgewinnen im vergangenen Geschäftsjahr und einem beeindruckenden Optimismus sahen sich die Münchner mit einem Aktienplus von bis zu 9 Prozent belohnt. Die Aktie erreicht damit ebenfalls ein neues Hoch und verzeichnete im Jahresverlauf ein Plus von 15 Prozent, womit sie den Abstand zum Dax schließt. Interessantes erlebten auch die Aktien der Deutschen Telekom. Gestützt durch das erfolgreiche Drittquartal in den USA, konnten sich die Bonner Aktien dem höchsten Wert seit 2001 annähern. Im SDax waren zweistellige Kursbewegungen zu beobachten: Adesso verzeichnete nach einer Gewinnverdopplung einen deutlichen Aufschwung, während SMA Solar nach der erneuten Korrektur seiner Jahresziele deutliche Verluste hinnehmen musste. Die Aktien von Adesso erholten sich trotz verbleibender Distanz zu ihrem Jahreshoch, während SMA Solar dem Tiefststand von 2015 bedrohlich nahekommt.