Ein Drittel der deutschen Bürger zeigt sich mit dem öffentlichen Nahverkehr an ihrem Wohnort unzufrieden, wie das jüngste Mobilitätsbarometer des renommierten Meinungsforschungsinstituts Kantar offenlegt. Im Auftrag der Verkehrsinteressenverbände Allianz pro Schiene, BUND und Deutscher Verkehrssicherheitsrat wurden dabei mehr als 2.000 Personen über 14 Jahren im Spätsommer 2024 umfassend befragt. Besonders auffällig: Eine Mehrheit der Befragten moniert, dass sich das ÖPNV-Angebot vor Ort in den vergangenen Jahren kaum verbessert hat. Nur 17 Prozent erkennen eine positive Entwicklung bei der Abfahrtsfrequenz in unmittelbarer Nähe, während 68 Prozent keinerlei Fortschritte wahrnehmen konnten. Lediglich 15 Prozent berichten von einer Verschlechterung. Erfreulich ist hingegen die Zufriedenheit mit der Entfernung zur nächsten Haltestelle, die 89 Prozent der Befragten positiv einschätzen. Im Hinblick auf den Rad- und Fußverkehr zeigt sich ein gemischtes Bild: Nur 44 Prozent der Bürger fühlen sich auf Radwegen sicher. Fast ein Drittel der Radfahrer (27 Prozent) empfindet sogar eine Verschlechterung ihrer Verkehrssicherheit. Der Ruf nach einem Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik wird lauter. Die verantwortlichen Verbände mahnen, dass die politischen Debatten nicht erneut vom Auto dominiert werden sollten. Tina Löffelsend vom BUND betont: Die Bevölkerung verlangt nach einem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und sichereren Möglichkeiten, zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.