18. Oktober, 2024

Technologie

OpenAI startet SearchGPT: Eine neue Ära der Generativen KI-Suche

OpenAI startet SearchGPT: Eine neue Ära der Generativen KI-Suche

OpenAI eröffnet mit dem neuen Online-Suchtool SearchGPT eine direkte Konkurrenz zu Google und bringt frischen Wind in das Rennen um die Kommerzialisierung generativer Künstlicher Intelligenz. Die erste Phase des neuen, experimentellen Produkts wird zunächst nur einer ausgewählten Gruppe von Nutzern zugänglich gemacht. Am Donnerstag öffnete das in San Francisco ansässige Unternehmen eine Warteliste für 10.000 Personen, die die neue Dienstleistung testen sollen. SearchGPT unterscheidet sich visuell deutlich von ChatGPT. Anstatt lediglich eine einzige Antwort zu generieren, bietet das Tool eine Liste von Links an – ähnlich wie eine traditionelle Suchmaschine. Nutzer können durch diese zu externen Webseiten navigieren. Die Entwicklung von SearchGPT basiert auf Rückmeldungen von Verlagen, mit denen OpenAI kürzlich Vereinbarungen getroffen hat, darunter News Corp, Axel Springer und die Financial Times. OpenAI, das durch eine Investition von 13 Milliarden US-Dollar von Microsoft unterstützt wird – Googles größtem Rivalen im Bereich KI –, plant langfristig, die neu entwickelten AI-Suchfunktionen wieder in seinen Haupt-Chatbot zu integrieren. Dieser Schritt ist ein weiterer Versuch von OpenAI, das schon früh führend im Wettlauf um leistungsstarke KI-Chatbots war, sich gegen Google zu behaupten, welches seit zwei Jahrzehnten den Markt für Online-Suchen dominiert. Die zunehmende Bedeutung generativer KI und der Kampf um die Zukunft des Suchmarktes könnten sowohl die Entwicklung als auch die Strategien beider Unternehmen grundlegend verändern, während Google versucht, seine Gewinnmargen zu verteidigen und OpenAI nach neuen Einnahmequellen sucht. Im letzten Jahr konnte Google stolze Einnahmen von 175 Milliarden US-Dollar vorweisen, was mehr als die Hälfte seines Gesamtumsatzes ausmacht. Fortschritte in der KI-Technologie haben den Weg für neue Wettbewerber wie Perplexity geebnet, ein erst zwei Jahre altes Start-up, das sich selbst als "Antwortmaschine" bezeichnet und bereits eine Bewertung von 1 Milliarde US-Dollar erreicht hat. Obwohl Google langsam darauf reagiert hat, seine Suchmaschine in Richtung generative KI zu lenken, erhielten US-Nutzer im Mai erste "AI-Überblicke" – kurze, KI-generierte Zusammenfassungen von Abfrageergebnissen. Diese Art von Suchergebnissen sind jedoch kostspieliger für Google, da generative KI mehr Rechenressourcen benötigt. Berichten der Financial Times zufolge erwägt Google sogar die Einführung kostenpflichtiger "Premium"-Suchfunktionen, die auf generativer KI basieren, was eine revolutionäre Veränderung ihres Geschäftsmodells darstellen würde. Für OpenAI ist die größte Herausforderung bislang, die Genauigkeit der Antworten zu gewährleisten, da Chatbots wie ChatGPT dazu neigen, Fehler zu machen oder falsche Fakten zu präsentieren. Google hat ähnliche Schwierigkeiten mit seinen AI-Überblicken erfahren, wie erste Rollout-Tests in den USA zeigten. Beispielsweise wurde Nutzern geraten, Steine zu essen oder Käse auf Pizza zu kleben – offensichtlich fehlerhafte Hinweise. SearchGPT soll nach Angaben von OpenAI hingegen "aktuelle Informationen aus dem Web bereitstellen und klare Links zu relevanten Quellen anbieten". Die neue Suchmaschine kann auch auf Webseiten zugreifen, die sich gegen das Training der generativen KI-Tools von OpenAI ausgesprochen haben. Die Kontroversen zwischen KI-Unternehmen und Nachrichtenverlagen über Fragen des Urheberrechts halten an. So verklagte die New York Times OpenAI und dessen Hauptinvestor Microsoft im letzten Jahr wegen Verletzung von Urheberrechten und kommerzieller Ausbeutung. Dennoch hat es das Start-up geschafft, Lizenzvereinbarungen mit mehreren Verlagen zu schließen, die gemeinsam mit den Produktteams der Verlage das Suchtool getestet und gestaltet haben. "[OpenAI] versteht von Grund auf, dass eine effektive KI-gestützte Suche auf qualitativ hochwertigen und verlässlichen Informationen vertrauenswürdiger Quellen basieren muss," sagte Robert Thomson, CEO von News Corp.