OpenAI, das in San Francisco ansässige Technologieunternehmen, plant eine Revolution im Suchmaschinenmarkt: Eine durch ChatGPT unterstützte Suchmaschine könnte dem Giganten Google Konkurrenz machen. Diese Entwicklung könnte maßgeblich den Internetverkehr beeinflussen, der derzeit auf der Suche nach Nachrichten, Sportergebnissen und anderen aktuellen Informationen ist.
Der neue Suchdienst, zunächst nur für zahlende Nutzer von ChatGPT verfügbar, soll in naher Zukunft allen Nutzern zugänglich gemacht werden, so OpenAI in einer Mitteilung. Bereits im Juli wurde eine Vorschauversion einer kleinen Gruppe von Nutzern und Verlegern präsentiert. Der ursprüngliche ChatGPT-Release im Jahr 2022 war auf umfangreiche Textdaten trainiert, konnte jedoch keine Anfragen zu aktuellen Ereignissen beantworten, die nicht in den Trainingsdaten enthalten waren.
Google überraschte im Mai mit einer Umgestaltung seiner Suchmaschine, wobei KI-generierte Zusammenfassungen häufig an oberster Stelle der Suchergebnisse erschienen. Diese Zusammenfassungen sollten Suchanfragen schnell beantworten, ohne dass der Nutzer auf Links klicken und andere Webseiten besuchen muss. Doch der Einsatz von KI führte in einigen Fällen zu falschen Informationen, was die Risiken verdeutlicht, denen man sich aussetzt, wenn man die Informationssuche Chatbots überlässt, die fehleranfällig sein können.
Die Tendenz von KI-Unternehmen, ihre Chatbots mit Nachrichten von professionellen Journalisten zu füttern, wird von einigen Medienorganisationen kritisch gesehen. So haben unter anderem die New York Times und Geschäftspartner von Microsoft OpenAI wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Auch News Corp, Herausgeber des Wall Street Journals und der New York Post, hat vor kurzem gegen eine andere KI-Suchmaschine, Perplexity, Klage eingereicht.
Laut OpenAI wurde die neue Suchmaschine in Zusammenarbeit mit Nachrichtenpartnern, darunter die Associated Press und News Corp, entwickelt. Sie soll Links zu Quellen wie Nachrichten- und Blogbeiträgen enthalten. Ob diese Links tatsächlich auf die ursprünglichen Quellen der vom Chatbot präsentierten Informationen verweisen, bleibt jedoch unklar.