Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat ihre Vorhersagen für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr zum dritten Mal in Folge reduziert. Grund dafür ist ein langsamerer Anstieg des globalen Kraftstoffverbrauchs, als ursprünglich angenommen. Im neuesten Monatsbericht der OPEC wird erwartet, dass der weltweite Ölverbrauch im Jahr 2024 um 1,9 Millionen Barrel pro Tag ansteigen wird, was etwa zwei Prozent entspricht. Dies ist eine Reduzierung um 106.000 Barrel pro Tag im Vergleich zu den vorherigen Prognosen. Diese Korrektur basiere hauptsächlich auf tatsächlichen Daten und einer geringfügig zurückgenommenen Erwartungshaltung in einigen Regionen, so die OPEC. Trotz der Korrekturen bleibt die OPEC mit ihren Nachfrageschätzungen optimistischer als viele Banken und Handelsfirmen an der Wall Street. Die vorsichtig optimistischen Vorhersagen stehen auf einer Linie mit den höchsten Erwartungen der saudischen Ölgesellschaft Aramco und übersteigen die Wachstumsrate, die von der Internationalen Energieagentur prognostiziert wird. Mitgliedsländer der OPEC zeigen jedoch Unsicherheiten und zögern ihre Pläne zur Wiederaufnahme der gestoppten Rohölproduktion hinaus. Die Allianz unter der Führung Saudi-Arabiens plant ab Dezember, die Produktion in monatlichen Schritten um insgesamt 2,2 Millionen Barrel pro Tag schrittweise wieder zu erhöhen – allerdings zwei Monate später als ursprünglich geplant. Trotz der Unsicherheiten haben politische Konflikte im Nahen Osten die Rohölpreise angehoben, die derzeit bei etwa 77 US-Dollar pro Barrel liegen. Dennoch sind die Preise für einige OPEC-Staaten zu niedrig, was ihre Bemühungen zur Preisstabilisierung unterminiert. Besonders Irak, Kasachstan und Russland haben ihre Produktionskürzungen nicht wie versprochen eingehalten. Der Bericht zeigt, dass die irakische Regierung im September ihre Produktion um 155.000 Barrel pro Tag auf 4,112 Millionen reduziert hat, bleibt damit aber immer noch über dem vereinbarten Quota. Kasachstans Produktion stieg trotz eines Leistungsversprechens um 75.000 Barrel täglich. Russland verringerte die Produktion um 28.000 Barrel, lag aber weiterhin über der vereinbarten Obergrenze. Die OPEC+ wird in Kürze über den geplanten Produktionsanstieg im Dezember entscheiden. Am 1. Dezember will die Allianz ihre Förderpolitik für das Jahr 2025 besprechen.