Die Aktien von Wayfair, einem führenden Anbieter von Online-Möbeln, verzeichneten im letzten Monat deutliche Kursverluste. Grund hierfür waren die steigenden Zinsen sowie ein enttäuschender Gewinnbericht zu Beginn des Novembers. Seit der pandemiebedingten Nachfrageexplosion hat Wayfair Schwierigkeiten, da viele Amerikaner ihre Ausgaben für Wohneinrichtung erheblich reduziert haben. Dies ist auf die hohen Zinssätze und den sogenannten Lock-in-Effekt der niedrigen Hypothekenzinsen während der Pandemie zurückzuführen. Dadurch sind die Verkäufe bestehender Häuser auf den niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren gefallen. Diesen Rahmenbedingungen geschuldet, büßte die Aktie von Wayfair im Oktober nochmals 24% ein, wie Daten von S&P Global Market Intelligence zeigen. Ein Großteil der Verluste entstand in der zweiten Monatshälfte, da steigende Renditen der 10-jährigen Staatsanleihe die Aktien von Wayfair unter Druck setzten. Anleger im Bereich Heimwerkeraktien hoffen auf eine Erholung des Immobilienmarktes. Allerdings wurden diese Erwartungen enttäuscht, nachdem die Federal Reserve im September den Leitzins um 50 Basispunkte senkte, was jedoch nicht zu fallenden Zinssätzen führte. Stattdessen steigen die Hypothekenzinsen weiter, die eng mit den Renditen der Staatsanleihen verbunden sind, und dämpfen die Hoffnung auf eine Erholung. Trotz der Herausforderungen erhielt Wayfair eine Kaufempfehlung von Needham, die die Abdeckung der Aktie mit einem Kursziel von 60 US-Dollar wieder aufnahmen. Die Analysten erwarten Rückenwind durch eine Erholung des Immobilienmarktes im Jahr 2025. Gleichzeitig senkte Piper Sandler sein Kursziel von 67 auf 63 US-Dollar, da Überprüfungen der Branche im September und Oktober eine nachlassende Nachfrage und Werbedruck aufgrund politischer Anzeigen zeigten. Dennoch behielt Piper Sandler sein Übergewicht-Rating bei. Der Abschwung setzte sich im November fort, als die Aktie am 1. November nach der Veröffentlichung des Berichts zum dritten Quartal um 6% fiel. Das Unternehmen berichtete von einem weiteren Umsatzrückgang um 2% auf 2,88 Milliarden US-Dollar, was den Schätzungen entsprach. Der bereinigte Gewinn pro Aktie verbesserte sich von 0,13 US-Dollar auf 0,22 US-Dollar und übertraf damit die Schätzungen von 0,15 US-Dollar. Weiterhin prognostizierte Wayfair einen weiteren Umsatzrückgang im vierten Quartal. Schließlich fiel die Aktie erneut, nachdem Trump gewählt wurde, da die Renditen der Staatsanleihen auf die Nachricht hin sprunghaft anstiegen. Dies wurde von Anlegern als Rückschlag für Einzelhändler im Heimwerkerbereich wie Wayfair betrachtet. Sollte der Immobilienmarkt weiterhin schwächeln, wird es für Wayfair schwierig bleiben.