15. Januar, 2025

Technologie

Online-Betrug: Wachsende Bedrohung, unangemessene Maßnahmen?

Online-Betrug: Wachsende Bedrohung, unangemessene Maßnahmen?

Die Epidemie des Online-Betrugs erreicht neue Dimensionen – und die Verantwortlichkeiten liegen weit auseinander. Nicht die Nachlässigkeit der Opfer ist der Grund, sondern die skrupellose Manipulation durch Betrüger. Deren Methoden sind mittlerweile so ausgefeilt, dass selbst die wachsamsten Verbraucher ins Visier geraten können. Mit der nächsten Generation von Betrügereien, die künstliche Intelligenz nutzt, wird die Lage wohl noch dramatischer.

Technologiefirmen müssen zur Verantwortung gezogen werden, was durch das Online Safety Act ermöglicht werden soll. Dieses Gesetz erlaubt es, Online-Plattformen mit mehrstelligen Millionen-Bußgeldern zu belegen, wenn sie keine Maßnahmen gegen Betrug ergreifen. Eine zentrale Ursache, warum Betrüger weiterhin florieren, ist jedoch die Nachlässigkeit von Banken und Zahlungsdienstleistern. Sie ermöglichen die Eröffnung von Konten und Geldtransfers oft mit kaum überprüften oder gänzlich ungeprüften Identitäten.

Nach monatelangen Konsultationen hat der Payment Systems Regulator (PSR) einen neuen verpflichtenden Erstattungsschutz vorgeschlagen. Die Rückerstattungshöhe für Betrugsgeschädigte soll auf maximal £415.000 festgelegt werden, aufgeteilt zwischen der sendenden und der empfangenden Bank. Diese Grenze würde Finanzunternehmen dazu anspornen, wirksame Maßnahmen gegen kriminelle Aktivitäten auf ihren Plattformen zu ergreifen.

Doch nach beispiellosem Druck aus Industriekreisen plant der PSR nun, die Obergrenze auf nur £85.000 zu senken. Eine Reduktion dieses Schwellenwerts führt zu einem abgeschwächten Schutz gegen Betrug und erhöht somit die generelle Risikolage für alle Nutzer.

Der PSR sollte an seinem ursprünglichen Plan festhalten, und das Finanzministerium sollte seine vollständige Umsetzung ab dem nächsten Monat unterstützen.