Aktuelle Entwicklungen am Finanzmarkt rütteln die Online-Apothekenbranche kräftig durcheinander. Die jüngst veröffentlichten Umsatzzahlen von DocMorris entfalteten eine deutliche Wirkung auf die Aktien der Branche. Die Titel des schweizerischen Unternehmens verloren in Zürich 5,4 Prozent ihres Wertes und fielen auf 20,36 Franken. Auch die Konkurrenz blieb nicht verschont: Die Aktien von Redcare Pharmacy verzeichneten an der Frankfurter Börse einen Rückgang von 2,7 Prozent.
Der jüngste Absturz der Aktien kommt nur kurze Zeit nachdem die zwischenzeitlichen Tiefstände des vergangenen Monats durch eine Erholungsphase etwas abgemildert worden waren. Doch diese Bemühungen wurden nun durch die neuesten Zahlen wieder infrage gestellt. Analyst Martin Comtesse von Jefferies kritisierte, dass das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zwar gewachsen sei, aber unter den Markterwartungen zurückgeblieben sei. Zudem stagnierte der Absatz von rezeptfreien Arzneimitteln im vierten Quartal, da das Unternehmen Kompromisse bei der Kapitalverteilung eingehen musste.
Ein Händler merkte an, dass DocMorris im Segment der frei verkäuflichen Produkte hinter Redcare Pharmacy zurückbleibe. Michael Heider von Warburg Research sieht jedoch keinen Grund zur Panik. Trotz des Marktanteilverlustes an Redcare hält er DocMorris nach wie vor für einen starken Akteur auf dem europäischen Online-Apothekenmarkt. Die längerfristigen Kursschwankungen spiegeln laut Heider eine angespannte Liquidität wider, die letztlich zu dem jüngsten Rekordtief von 17,21 Franken geführt habe. Im Gegensatz dazu hatte Redcare erst im November einen Höhenflug seit 2021 erlebt, bevor auch hier der Kurs wieder nachgab. Beide Unternehmen investieren kontinuierlich in Marketing, was bei den Anlegern für Unruhe sorgt.