28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Olympus trennt sich von CEO Kaufmann nach Vorwürfen des Drogenkaufs

Olympus trennt sich von CEO Kaufmann nach Vorwürfen des Drogenkaufs

Olympus Corp. hat überraschend seinen Vorstandsvorsitzenden Stefan Kaufmann entlassen, nachdem Vorwürfe laut wurden, er habe illegale Drogen erworben. Der deutsche Manager trat damit nach weniger als zwei Jahren im Amt zurück, was zu einem erheblichen Kursrückgang der Olympus-Aktien führte. Mit einem Minus von über 7% am Montag verzeichnete die Aktie den größten Tagesverlust der vergangenen drei Monate. Angesichts laufender Ermittlungen, auch seitens der japanischen Polizei, gab Olympus keine weiteren Kommentare ab.

Während Kaufmanns Amtszeit legte der Aktienkurs um etwa 18% zu, während der breite Topix-Index deutlich stärkere Gewinne verzeichnete. Interimsweise übernimmt nun der Aufsichtsratsvorsitzende Yasuo Takeuchi die Rolle des CEOs. Die Vorstandsetage von Olympus erklärte einstimmig, Kaufmann habe sich wohl nicht im Einklang mit den Unternehmenswerten und -kultur verhalten, weshalb man ihn um seinen Rücktritt bat.

Die genauen Umstände der Vorwürfe bleiben unklar, aber Japan hat strikte Regelungen bezüglich Drogenbesitz und -import. Ein vergleichbarer Fall ereignete sich 2015, als eine Toyota-Managerin wegen Schmerzmittelbeschaffung verhaftet wurde. Auffällig ist, dass Olympia damit bereits zum zweiten Mal einen ausländischen CEO entlässt. 2011 wurde der Brite Michael Woodford wenige Wochen nach seinem Amtsantritt aus dem Amt entfernt, nachdem er Untersuchungen zu früheren Finanzpraktiken angestellt hatte.

Angesichts dieser Entwicklungen und einer kürzlich nach unten korrigierten Jahresprognose sieht sich das Unternehmen weiterhin Wachstumsherausforderungen gegenüber. Analysten von Citigroup bewerteten den Schritt jedoch als angemessen und sehen keine größeren Auswirkungen auf das Unternehmen. Die Nachfolge soll nun sorgfältig geprüft werden, wobei Takeuchis Erfahrung bei der Transform Olympus-Initiative als Vorteil angesehen wird.