Die jüngsten Entwicklungen rund um Air France-KLM könnten kaum vielfältiger sein, denn die Fluggesellschaft sieht sich mit mehreren Widrigkeiten konfrontiert, die den Gewinn drücken. Angesichts der aktuellen Situation schraubt Vorstandschef Ben Smith seine Prognosen für das Gesamtjahr nach unten und warnt vor steigenden Kosten. Bei der niederländischen Schwester KLM sind vor allem die Ausgaben für Personal, Betrieb und Wartung ein erheblicher Kostenfaktor geworden, was die Anteilseigner am Donnerstagmorgen mit einem merklichen Kursverlust an der Börse quittierten. Ein besonders drastisches Bild bot die Aktie von Air France-KLM, die während des Vormittagshandels um zeitweise mehr als zwölf Prozent nachgab und auf den niedrigsten Stand seit Ende August fiel. Analysten scheinen in der Zwischenzeit eine weniger optimistische Sicht auf das Sommergeschäft des Konzerns eingenommen zu haben. Der Gewinn im dritten Quartal belief sich unter dem Strich auf 780 Millionen Euro, ein Rückgang um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz hingegen stieg um rund vier Prozent auf knapp neun Milliarden Euro, was jedoch durch ein deutliches Plus bei den Personalausgaben getrübt wurde. In Bezug auf die künftigen Aussichten erwartet Smith für das laufende Geschäftsjahr einen Anstieg der Stückkosten um drei Prozent, zuvor war von nur zwei Prozent die Rede. Branchenexperte Alexander Irving vom Analysehaus Bernstein hebt hervor, dass dies auf fortgesetzte Herausforderungen insbesondere bei KLM hindeutet, die sich auch im vierten Quartal fortsetzen dürften. Darüber hinaus wurden die Folgen der Olympischen Spiele in Paris im letzten Quartal deutlich. Das Sportereignis hielt ausländische Besucher davon ab, die französische Hauptstadt zu besuchen, während viele Franzosen mit ihren Urlaubsplänen abwarteten. Nach Schätzungen des Managements führte dies im dritten Quartal zu einem Umsatzverlust von rund 160 Millionen Euro.