30. Oktober, 2024

Sports

Olympische Spiele: Bildregie sorgt für Kritik und Gesprächsbedarf

Olympische Spiele: Bildregie sorgt für Kritik und Gesprächsbedarf

Die bildliche Gestaltung der Live-Berichterstattung von den Olympischen Spielen stößt auf teils heftige Kritik von TV-Zuschauern und Reportern. Unzufriedenheit äußern sowohl Zuschauer als auch Kommentatoren, was die Bildführung des Hostbroadcasters OBS betrifft, die für das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Signale produziert. Dabei geraten statt der Sportler häufig Zuschauer ins Bild, und wichtige Szenen oder Zeitlupen von spannenden Momenten fehlen, was vor allem bei Fußballspielen außerhalb von Paris den Eindruck eines volleren Stadions entstehen lässt.

Dieses Unzufriedenheit brachte der ZDF-Kommentator Aris Donzelli beim Match von Alexander Zverev gegen Tomas Machac zum Ausdruck, als er während der Live-Übertragung bemängelte, dass zu viele Zuschauer statt der Sportler gezeigt würden. ARD-Reporter Bernd Schmelzer, der das Fußballspiel der deutschen Frauen gegen die USA kommentierte, bezeichnete die Bildregie auf X gar als "abenteuerlich".

Sport-Koordinator Axel Balkausky von ARD bestätigte die Kritik und betonte, dass Gespräche mit den Verantwortlichen von OBS stattgefunden haben. Balkausky unterstrich, dass das ARD-Team insgesamt zufrieden mit den gelieferten Bildern sei und es nur bei einzelnen Events Unstimmigkeiten gebe. Er hob hervor, dass die Produktion von bis zu 80 Signalen zugleich eine immense Herausforderung darstelle, die eine komplexe Koordination erfordere. Deutsche Sender kennen diese Schwierigkeiten aus eigener Produktion und benötigen meist nur Kamerateams für Interviews vor Ort.

Auch das ZDF äußerte sich zu den von OBS gelieferten Bildern. Ein Sprecher des Senders betonte, dass ein kontinuierlicher Austausch über die Ansprüche an das Weltbild stattfinde. Ziel sei es, den sportlichen Wettkampf in all seinen Nuancen optimal für das Publikum darzustellen. Dabei wies der Sprecher diskret darauf hin, dass man sich Verbesserungen in der zweiten Olympia-Woche erhoffe.

Eurosport, ein weiterer bedeutender Olympia-Sender in Deutschland, lehnte es ab, ein offizielles Statement zu diesem Thema abzugeben.