16. September, 2024

Märkte

Ölpreisverfall erschüttert Energiemarkt – Aussicht bleibt trübe

Ölpreisverfall erschüttert Energiemarkt – Aussicht bleibt trübe

Die bedeutendste Nachricht der Woche im Energiesektor war der Einbruch des Brent-Rohölpreises um 7 % auf 71,32 US-Dollar pro Barrel, was zahlreiche Energiewerte ins Wanken brachte. Dieser Preisrückgang wurde hauptsächlich durch die Veröffentlichung vergleichsweise schwacher US-Wirtschaftsdaten ausgelöst. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe wurde mit nur 47,2 % angegeben, was auf eine Kontraktion der Produktionsaufträge hindeutet. Zudem wurden im August lediglich 142.000 neue Arbeitsplätze in den USA geschaffen – deutlich weniger als die erwarteten 161.000. Überarbeitungen reduzierten zudem die Beschäftigungsschätzungen vorangegangener Monate um weitere 86.000 Arbeitsplätze. Diese Entwicklungen ließen die Anleger pessimistischer über die künftige Ölnachfrage werden.

Der Rückgang des Rohölpreises wird sich jedoch nicht gleichmäßig auf die Energiebranche auswirken. Kleinere Explorationsunternehmen wie Vital und Dienstleistungsunternehmen wie Transocean werden Einbußen bei den Einnahmen sowie eine Verschlechterung ihres bereits negativen freien Cashflows verzeichnen, sollte der Ölpreis weiter sinken. Auch die generell schwache Nachfrageprognose trägt zur schwierigen Situation bei.

Momentan ist nicht absehbar, wann höhere Ölpreise wieder eintreten könnten. Die globale Wirtschaft scheint sich zu verlangsamen, und solange die OPEC+ die Produktionsmenge nicht reduziert, fehlen potenzielle Anstöße für einen Preisanstieg.

Eine positive Wendung erfuhr hingegen Sable Offshore: Das Unternehmen erzielte diese Woche eine Einigung mit dem Santa Barbara County in Kalifornien. Seit einem Ölleck im Jahr 2015 waren die Offshore-Plattformen des Unternehmens stillgelegt, und die Genehmigungen für Sicherheitsventilinstallationen wurden vom County blockiert. Ein Bundesgericht entschied jedoch, dass das County keine Zuständigkeit über die Pipeline hat. Sable wird 16 Sicherheitsventile installieren und erwartet, dass die Produktionseinheit Santa Ynez im vierten Quartal wieder ihren Betrieb aufnimmt, wodurch endlich wieder Einnahmen generiert werden könnten.

Für viele Ölunternehmen könnten die kommenden Jahre dennoch herausfordernd bleiben, da die Nachfrage im Gleichschritt mit der wirtschaftlichen Abkühlung schwinden könnte. Selbst Zinssenkungen der Federal Reserve würden erst nach Monaten Erleichterung schaffen, und bis dahin könnten die Ölpreise weiter sinken. Der Rückgang dieser Woche könnte ein Vorgeschmack auf Zukünftiges sein.