08. Oktober, 2024

Märkte

Ölpreisentwicklung zeigt vorläufige Entspannung - Beobachter bleiben wachsam

Ölpreisentwicklung zeigt vorläufige Entspannung - Beobachter bleiben wachsam

Die jüngste Dynamik an den Ölpreismärkten hat eine kurze Verschnaufpause eingelegt. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel um 2,57 Dollar auf 78,36 US-Dollar. Ähnlich erging es der US-Sorte WTI, deren Preis für Novemberlieferungen um 2,44 Dollar auf 74,71 US-Dollar sank.

Diese Preisrückgänge spiegeln eine allgemeine Zurückhaltung an den Finanzmärkten wider. Analysten beziehen sich auf die aktuelle Positionierung der chinesischen nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, welche Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft angekündigt hatte. Diese Ankündigungen wurden jedoch von Marktstrategen, unter anderem der Deutschen Bank, kritisch gesehen, da es an konkreten, neuen Details mangelte.

Obwohl sich die Preise kurzfristig entspannt haben, bleibt der Ölpreisdruck bestehen. Der Ölpreis der Sorte Brent ist seit Anfang des Monats etwa um neun Prozent gestiegen und hat kürzlich die 80-Dollar-Marke pro Barrel wieder überschritten. Die geopolitische Unsicherheit im Nahen Osten treibt weiterhin die Preise.

Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank, beschreibt den Markt als „erstaunlich gelassen“ angesichts der Spannungen im Nahen Osten. Er betont, dass Brent aktuell unter den Werten von vor einem Jahr notiert, als der Konflikt zwischen Hamas und Israel begann und bisher keine Öllieferungen ausgefallen sind, da die betroffenen Ölproduzenten nicht involviert seien.

Eine Analyse der Dekabank hebt hervor, dass gegenwärtig Angebot und Nachfrage ausgeglichen sind. Der Plan des Opec+-Verbundes, die Fördermenge um über zwei Millionen Barrel täglich zu erhöhen, könnte allerdings im nächsten Jahr zu einem Preisverfall führen, da das Angebot die Nachfrage übersteigen könnte.