22. Oktober, 2024

Märkte

Ölpreisentwicklung unter Druck: Geopolitik und nachlassende chinesische Nachfrage im Fokus

Ölpreisentwicklung unter Druck: Geopolitik und nachlassende chinesische Nachfrage im Fokus

Die Ölpreise gerieten am Dienstag unter Druck, nachdem ein führender US-Diplomat erneute Anstrengungen unternommen hatte, um einen Waffenstillstand im Nahen Osten zu erreichen. Gleichzeitig belasten die anhaltend schwache Nachfrage aus China, dem weltweit größten Ölimporteur, die Märkte. Die Brent-Öl-Futures für Dezember fielen um 26 Cent auf 74,03 US-Dollar pro Barrel. Gleichzeitig verzeichneten die November-Kontrakte für US-West Texas Intermediate (WTI) einen leichten Rückgang um 2 Cent auf 70,54 US-Dollar pro Barrel, gerade am letzten Handelstag dieses Frontmonats. Die aktiveren WTI-Futures für Dezember verloren 23 Cent und lagen bei 69,81 US-Dollar pro Barrel. Am Montag hatten sowohl Brent als auch WTI fast 2 % gewonnen und damit einen Teil des letztwöchigen Rückgangs von über 7 % wettgemacht. Die anhaltende Unsicherheit über die Entwicklungen im Nahen Osten sorgte weiterhin für Nervosität auf den Märkten, insbesondere wegen Israels erwarteter Reaktion auf Iran, die zu einer Unterbrechung der Ölversorgung führen könnte. Satoru Yoshida, Rohstoffanalyst bei Rakuten Securities, kommentierte die schwankenden Rohölpreise und wies auf das Wechselspiel aus Eskalationen und Deeskalationen im Nahen Osten hin. Sollte es zu klareren Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung in China kommen, die durch Pekings Konjunkturmaßnahmen und die wirtschaftliche Verbesserung in den USA nach Zinssenkungen unterstützt wird, könnten die Märkte steigen. Dennoch könnten anhaltende Unsicherheiten über den weltweiten Wirtschaftsausblick diese Gewinne begrenzen. Unterdessen reiste US-Außenminister Antony Blinken in den Nahen Osten, um Gespräche zur Beendigung des Gaza-Kriegs zu erneuern und den Konflikt in Libanon zu entschärfen. Derweil senkte China erwartungsgemäß seine Leitzinsen im Rahmen eines Pakets von Konjunkturmaßnahmen, um die Wirtschaft zu beleben. Jüngste Zahlen zeigen, dass das Wirtschaftswachstum Chinas im dritten Quartal das langsamste seit Anfang 2023 war, was die Sorgen um die Ölnachfrage weiter schürte. Trotz dieser Entwicklungen zeigt sich Saudi Aramco optimistisch bezüglich der chinesischen Ölnachfrage, insbesondere angesichts der Regierungsmaßnahmen zur Wachstumsförderung.