Ölpreise setzten ihren Rückgang in einer zweiten Sitzung in Folge fort, beeinträchtigt durch technische Korrekturen, die nach dem jüngsten Kursanstieg einsetzten. Die Prognosen für ein ausreichendes Angebot und ein starker US-Dollar übten zusätzlichen Druck auf die Märkte aus.
Der Preis für Brent-Rohöl sank um 28 Cent auf 76,02 US-Dollar pro Barrel, während das US-West Texas Intermediate (WTI) um 33 Cent auf 73,23 US-Dollar fiel. Beide Benchmarks hatten in der vergangenen Woche fünf Tage in Folge zugelegt und am Freitag ihre höchsten Niveaus seit Oktober erreicht, teilweise unter der Erwartung zusätzlicher fiskalischer Anreize zur Belebung der schwächelnden chinesischen Wirtschaft.
„Die Schwäche dieser Woche ist wahrscheinlich auf eine technische Korrektur zurückzuführen, da Händler auf schwächere Wirtschaftsdaten weltweit reagieren, die den zuvor herrschenden Optimismus dämpfen“, kommentierte Priyanka Sachdeva, Senior Market Analyst bei Phillip Nova. Sie bezog sich dabei auf negative Wirtschaftsnachrichten aus den USA und Deutschland.
Hinzu kommt die Stärke des Dollars, die das Marktgeschehen erfasst und die zuletzt erzielten Gewinne bei den Ölpreisen reduziert. Der Dollar schwankte, verblieb jedoch nahe seinem Zwei-Jahres-Hoch, das er in der vergangenen Woche unter Unsicherheiten über die künftige Tarifpolitik der Trump-Regierung erreicht hatte. Ein stärkerer Dollar verteuert Öl für Käufer in anderen Währungen.
Zunehmende Nachfrage aus Nicht-OPEC-Ländern bei gleichzeitig schwacher Nachfrage aus China dürften den Ölmarkt im nächsten Jahr gut versorgt halten und begrenzen so die Preissteigerungen. „Der Anstieg der Rohölpreise scheint an Schwung zu verlieren“, schrieben Analysten von ING in einer Mitteilung und fügten hinzu, dass trotz einer gewissen Verengung des physischen Marktes die Fundamentaldaten bis 2025 weiterhin entspannt bleiben, was die Aufwärtsbewegung beschränken sollte.