03. Oktober, 2024

Märkte

Ölpreise unter Druck: Wall Street trotzt geopolitischen Spannungen

Ölpreise unter Druck: Wall Street trotzt geopolitischen Spannungen

Die Ölmärkte zeigten sich am Mittwoch weniger angespannt, während die US-Börsen angesichts erfreulicher Arbeitsmarktdaten leichte Gewinne verbuchten. Nachdem Brent-Öl, der internationale Referenzwert, zeitweise über 75 Dollar pro Barrel lag und West Texas Intermediate die Marke von 72 Dollar knackte, ebbte die zuvor starke Kursrally ab. Hintergrund der Preisbewegung war Irans jüngster Raketenangriff auf Israel, der als Vergeltung für den Tod iranisch unterstützter Kämpfer erfolgte.

Die Kehrtwende der Ölpreisentwicklung zu einem nur noch moderaten Plus von 0,5 Prozent bei Brent ist auch auf unerwartet hohe US-Rohölbestände zurückzuführen, die auf eine schwache Nachfrage hinweisen. Zusätzlich sorgte ein Bericht des Wall Street Journal für Unruhe, der Saudi-Arabiens Ölminister vor einem möglichen Preissturz auf 50 Dollar warnend zitierte, falls OPEC+ Mitglieder weiter überproduzieren sollten. OPEC wies diese Spekulationen jedoch entschieden als völlig haltlos zurück.

Die Wall Street dagegen fand sich nach einem turbulenten Handelstag wieder im leichten Aufwind. Sowohl der Dow Jones als auch der Nasdaq erzielten bescheidene Zuwächse, getragen von robusten Arbeitsmarktzahlen, die zeigen, dass die US-Wirtschaft im September mehr Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet. Auch wenn der mittlere Osten im Fokus blieb, rief UN-Chef Antonio Guterres zu einem Ende des "abstoßenden Eskalationszyklus" auf. Ermutigend für Investoren war die Beobachtung, dass die globalen Aktienmärkte trotz bestehender Herausforderungen wie einem US-Dockarbeiterstreik keinen Schock erlitten, so Sam Stovall von CFRA Research.

Internationale Märkte zeigten sich teils optimistisch. In Hongkong legten die Kurse um über sechs Prozent zu, angetrieben durch Chinas jüngste wirtschaftsfördernde Maßnahmen, die speziell den angeschlagenen Immobiliensektor stärken sollen. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen blieben aufgrund eines Feiertags geschlossen, nachdem sie bereits zuvor kräftig gestiegen waren. Tokio hingegen verbuchte einen Rückgang von mehr als zwei Prozent.

Unter den Unternehmenswerten fiel Nike mit einem Kursverlust von 6,8 Prozent auf, nachdem der Sportartikelhersteller niedrigere Gewinne und Umsätze gemeldet hatte — ein Zeichen dafür, dass die Unternehmenswende noch Zeit benötigt. Tesla gab um 3,5 Prozent nach, da die Zahlen zu den Autoauslieferungen im dritten Quartal keine Überraschungen boten und Enttäuschungen nach einem schwierigen ersten Halbjahr 2024 auslösten.