Die Ölpreise haben sich nach jüngsten Verlusten kaum erholt, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump mit neuen Strafzöllen gegen China gedroht hatte. Besonders im Fokus stehen mögliche Handelsbarrieren, die die globalen Märkte belasten könnten. Trump hatte zuvor verlauten lassen, dass unter anderem Kanada und Mexiko von hohen Zöllen betroffen sein könnten.
West Texas Intermediate bewegte sich unterhalb der 76-Dollar-Marke, während Brent-Öl knapp bei 79 Dollar notierte. Trumps Ankündigung eines möglichen 10-prozentigen Zolls auf chinesische Waren war eine Reaktion auf die Rolle des asiatischen Landes im Fentanyl-Export. Vor dieser Drohung hatte China noch eine Ausweitung seiner US-Importe verkündet.
Trump startete seine Amtszeit mit umfangreichen Exekutivverfügungen, die unter anderem die Energiepolitik der USA sowie potenzielle Handelszölle von bis zu 25 % auf kanadische und mexikanische Güter einschlossen. Beide Länder sind bedeutende Rohöllieferanten für die USA, deren Erzeugnisse in amerikanischen Raffinerien verarbeitet werden. Die Aussicht auf Zölle hat zu einem spürbaren Anstieg kanadischer Rohölimporte in die USA geführt, der noch die angedrohte Deadline vom 1. Februar übertreffen könnte.
Steigende Energie- und Benzinpreise für amerikanische Verbraucher stehen im Raum, wie Warnungen der Goldman Sachs Group und der kanadischen Ölindustrie bereits im letzten Jahr verdeutlichten. Die angespannte Lage hat zudem den US-Dollar gestärkt, was den Ölpreis in der Währung für die meisten Käufer verteuert.
Trotz dieser Entwicklungen bleibt der Ölpreis für das Jahr bisher stabil, was den umfassenden US-Sanktionen gegen Russland zu verdanken ist, die den physischen Ölmarkt und den Tankermarkt nachhaltig beeinflusst haben. Trump erwägt weitere Sanktionen gegen Moskau, falls der russische Präsident Wladimir Putin nicht an den Verhandlungstisch bezüglich der Lage in der Ukraine zurückkehrt.