Die Ölpreise haben am Freitag ihre Kursgewinne vom Vortag wieder verloren und sind merklich gesunken. Ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent, zur Auslieferung im Januar, notierte zuletzt bei 71,71 US-Dollar, was einem Rückgang von 85 Cent entspricht. Auch der Preis für die US-Sorte WTI, zur Lieferung im Dezember, fiel um 82 Cent und lag zuletzt bei 67,88 US-Dollar.
Marktbeobachter führen die negative Entwicklung auf aktuelle Konjunkturdaten aus China zurück, die insgesamt enttäuschend aufgenommen wurden. Zwar übertraf der Einzelhandelsumsatz in China die Erwartungen der Analysten, doch das Wachstum der Industrieproduktion legte im Oktober überraschend eine Verlangsamung an den Tag.
Diese gemischten Wirtschaftssignale führen zu Unsicherheiten. "Es gibt zwar einige positive Anzeichen in den chinesischen Wirtschaftsdaten, aber wir sind eindeutig noch nicht über den Berg", bemerkte Warren Patterson, Rohstoffstratege bei ING. Er betont zudem, dass sowohl die Raffinerietätigkeit als auch die damit verbundene Nachfrage hinter den Erwartungen zurückblieben, was den Preisdruck verstärkt. Die anhaltenden Sorgen um Chinas wirtschaftliche Entwicklung belasten den Ölmarkt bereits seit Monaten.