25. September, 2024

Märkte

Ölpreise steigen nach chinesischem Konjunkturpaket

Ölpreise steigen nach chinesischem Konjunkturpaket

Die Ölpreise erlebten am Dienstag einen Anstieg um fast 2 Prozent, bevor die Gewinne wieder teilweise abgeflaut sind. Grund für die anfängliche Preissteigerung war die Ankündigung des größten Konjunkturpakets Chinas seit den frühen Tagen der Pandemie. Dieses Signal einer potenziell steigenden Nachfrage beflügelte den Markt.

Der West Texas Intermediate (WTI) kletterte dabei auf über 71 Dollar pro Barrel. Auch der Brent-Preis legte zu und erreichte über 75 Dollar pro Barrel. Die chinesische Zentralbank brachte ein neues Stimulus-Paket auf den Weg, um die schwächelnde Wirtschaft, die unter Deflation und einem einbrechenden Immobilienmarkt leidet, wieder zu beleben.

Tom Kloza, globaler Leiter für Energieanalyse bei OPIS, stellte in einem Gespräch mit Yahoo Finance fest, dass das ins Stocken geratene Wirtschaftswachstum Chinas eine der Hauptlasten des Ölmarkts in diesem Jahr war. Die Ölpreise waren in diesem Monat volatil, wobei WTI allein letzte Woche um mehr als 4 Prozent zulegen konnte, nicht zuletzt wegen anhaltender Produktionsausfälle.

Eine massive Zinssenkung durch die US-Notenbank befeuerte zusätzlich die Hoffnungen auf ein wachsendes wirtschaftliches Engagement, was die Rohölmärkte stabilisierte. Darüber hinaus trugen eskalierende Spannungen im Konflikt zwischen Israel und Hamas, unterstützt von den iranischen Hezbollah-Militanten, zur Preissteigerung bei.

Am Montag zogen sich die Preise leicht zurück, nachdem der iranische Präsident Bereitschaft zur Deeskalation der Spannungen mit Israel signalisiert hatte, sofern israelische Gegenmaßnahmen folgen. Der Iran produziert etwa 3 Millionen Barrel Öl pro Tag.

Die mögliche Bedrohung durch den heraufziehenden tropischen Sturm Helen, der Hurrikan-Stärke erreichen könnte und auf die Küste Floridas am Donnerstag zusteuert, sorgt ebenfalls für Aufregung. Laut Kloza deutet jedoch alles darauf hin, dass der Hurrikan eher die Nachfrage und weniger das Angebot beeinträchtigen wird. Private OPIS-Daten zeigten, dass die Nachfrage nach Benzin im Vergleich zum Vorjahr um einige Prozentpunkte zurückgegangen ist.

Bezüglich der Benzinpreise, die am Dienstag bei etwa 3,21 Dollar pro Gallone lagen – rund 0,64 Dollar weniger als vor einem Jahr – wird ein weiterer Rückgang erwartet. Dies liegt unter anderem an der Umstellung auf eine günstigere Winter-Blendsorte in den Tankstellen. Zudem könnte mehr Öl auf den Markt gelangen, falls OPEC+ im letzten Monat des Jahres seine Produktionskürzungen schrittweise zurückfährt.

Kloza fügte hinzu: "Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass wir im Oktober, November und Dezember Benzinpreise von unter 3 Dollar pro Gallone sehen werden."