03. Oktober, 2024

Märkte

Ölpreise steigen: Mittlerer Osten im Fokus der Märkte

Ölpreise steigen: Mittlerer Osten im Fokus der Märkte

Die Rohölmärkte zeigen sich erneut in Aufruhr, da Anleger besorgt die Risiken in der ölreichen Region des Nahen Ostens bewerten. Der Grund: Israel droht mit Vergeltungsschlägen gegen den Iran, nachdem dieser Anfang der Woche eine Raketenoffensive gestartet hatte. Trotz der Mahnung von US-Präsident Joe Biden, der Israel rät, von einem Angriff auf die Nuklearanlagen des Iran abzusehen, setzen volatile Entwicklungen den Markt unter Spannung. West Texas Intermediate hat sich in dieser angespannten Lage in Richtung 71 Dollar pro Barrel aufgeschwungen, nachdem der Preis in den letzten zwei Handelstagen um fast 3 Prozent gestiegen war. Der konkurrierende Brent-Rohölpreis blieb unter der Marke von 74 Dollar. Die geopolitische Unsicherheit ist beunruhigend, da der Nahe Osten rund ein Drittel der globalen Öllieferungen bereitstellt. Eine Eskalation, die Energieanlagen oder Versorgungswege beeinträchtigen könnte, könnte erhebliche Knappheiten zur Folge haben. Sollte Israel die Ölausfuhrkapazitäten des Iran massiv treffen, droht laut Citigroup ein Rückgang von bis zu 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Bei Angriffen auf weniger bedeutende Infrastrukturteile, etwa nachgelagerte Anlagen und Lagerstätten, wird ein Verlust von 300.000 bis 450.000 Barrel täglich prognostiziert. Trotz der drohenden Umstände gibt es allerdings auch Hoffnungsschimmer für eine stabilere Versorgungslage: OPEC+ plant, einige seiner stillgelegten Kapazitäten wiederzubeleben – die Produktionserweiterung soll im Dezember beginnen. In den USA zeigen jüngste Daten zudem einen unerwarteten Anstieg der Rohölbestände um 3,9 Millionen Barrel in der vergangenen Woche, der höchste Zuwachs seit fünf Monaten.