Die Ölpreise haben am Freitag angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten einen markanten Anstieg verzeichnet. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober erreichte am Vormittag einen Preis von 80,40 US-Dollar, was einem Anstieg von 88 Cent im Vergleich zum Vortag entspricht. Parallel dazu kletterte der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September um 92 Cent auf 77,23 Dollar.
Der Fokus der Anleger hat sich erneut auf die geopolitischen Risiken gerichtet. Dies ist vor allem auf die jüngsten Entwicklungen zurückzuführen, bei denen US-Präsident Joe Biden Israel militärische Unterstützung zugesichert hat. Diese Unterstützung erfolgte nach der Tötung des politischen Führers der islamistischen Hamas in Teheran, was die Wahrscheinlichkeit von Vergeltungsschlägen durch den Iran und seine Verbündeten erhöht. Die Gefahr eines groß angelegten Konflikts in der ölreichen Region wächst damit erheblich.
Noch am Donnerstag hatte der Ölmarkt unter schwachen US-Konjunkturdaten gelitten, was die Preise zeitweise stark belastete. Eine unerwartet verschlechterte Stimmung der Einkaufsmanager in den Industriebetrieben der USA deutet laut Einschätzung der Dekabank 'durchgängig auf eine Abschwächung' hin.
Im Verlauf der Woche kam es zu erheblichen Kursschwankungen am Ölmarkt. Trotz des Aufschwungs am Freitag zeigte sich das Brent-Öl aus der Nordsee seit Montag leicht verbilligt, was die Abwärtstendenz der letzten Wochen fortsetzt. Seit Anfang Juli ist der Brent-Preis, hauptsächlich aufgrund von Sorgen über eine schwache Nachfrage, um etwa sieben Dollar je Barrel gesunken.