28. Oktober, 2024

Märkte

Ölpreise sinken durch Entspannung im Nahen Osten – Yen auf Talfahrt nach Wahlverlusten in Japan

Ölpreise sinken durch Entspannung im Nahen Osten – Yen auf Talfahrt nach Wahlverlusten in Japan

Die Märkte atmen auf, nachdem Israels Luftangriffe auf den Iran keine Energieinfrastruktur getroffen haben. Diese Entwicklung ließ die Ölpreise am Montag einbrechen. Nach einem jähen Rückgang von bis zu fünf Prozent konnten sich die Preise jedoch teils erholen. Der Ölanalyst Stephen Innes von SPI Asset Management betont, dass Israels selektive Angriffe Ängste vor einem umfassenden Konflikt mit dem Iran gemildert haben. Besonders bemerkenswert sei die zurückhaltende Reaktion Teherans, das die Schäden als gering einstuft und keine weiteren Eskalationen andeutet.

Sollten sich die Spannungen weiter abkühlen oder sogar unerwartete Friedensgespräche zustande kommen, könnte der Ölpreis auf 60 US-Dollar pro Barrel sinken, während sich Händler auf ein mögliches Überangebot im Jahr 2025 konzentrieren. Die Unsicherheit um Chinas wirtschaftliche Maßnahmen trägt ebenfalls zum Druck auf die Ölpreise bei, da Investoren auf Details eines bedeutenden Konjunkturprogramms nach einer bevorstehenden politischen Tagung in Peking warten.

Unterdessen fiel der Yen auf ein Dreimonatstief, nachdem Japans Regierungskoalition in den jüngsten Wahlen eine schwere Niederlage erlitt. Der neue Premierminister Shigeru Ishiba hatte verfrühte Neuwahlen angesetzt, offenbar jedoch auf Risiko gespielt. Die Liberaldemokratische Partei verfehlte erstmals seit 2009 die absolute Mehrheit. Am Vormittag lag der Dollarkurs bei 153,88 Yen, so niedrig wie seit Ende Juli nicht mehr. Der steigende Lebenshaltungskosten steht politisch zunehmend im Fokus, wie Rodrigo Catril von der National Australia Bank in einem Podcast betonte. Erzielt die Regierung Zugeständnisse bei ihrer fiskalischen Disziplin, könnte das für Stabilität sorgen.