04. Dezember, 2024

Märkte

Ölpreise schwanken: Geopolitik trifft auf Nachfrageprognosen

Ölpreise schwanken: Geopolitik trifft auf Nachfrageprognosen

Die Ölpreise zeigten sich am Mittwoch stabil, während Marktteilnehmer die Spannungen auf der geopolitischen Bühne sowie die Möglichkeit einer Verlängerung der Förderkürzungen durch OPEC+ gegen Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage abwägten. Brent-Rohöl-Futures stiegen um 16 Cent auf 73,78 Dollar pro Barrel, während die WTI-Rohöl-Futures in den USA um 14 Cent auf 70,08 Dollar kletterten.

Der Ölmarkt profitierte am Dienstag vom stärksten Anstieg in zwei Wochen. Gründe dafür sind unter anderem ein fragiler Waffenstillstand zwischen Israel und Hisbollah sowie geopolitische Unruhen in Korea und Syrien, die zunehmend Ölproduzenten in die Konflikte verwickeln könnten. Analystin Priyanka Sachdeva von Phillip Nova unterstreicht, dass diese Entwicklungen die Ölpreise unterstützten. Doch die allgemeine Marktstimmung bleibt zurückhaltend, da im Jahr 2025 ein Überangebot erwartet wird, das durch schwache Nachfragesignale aus den USA und China noch verstärkt werden könnte.

Zudem stiegen die Rohölvorräte in den USA vergangene Woche um 1,2 Millionen Barrel, wie Marktquellen berichteten. Trotz der Thanksgiving-Reisezeit erhöhten sich auch die Benzinvorräte um 4,6 Millionen Barrel. Analysten rechnen jedoch mit einem späteren Rückgang der Rohölbestände um 700.000 Barrel, während die offiziellen Daten der US-Energieinformationsbehörde erwartet werden.

Ein weiterer Faktor für die Preisentwicklung ist das bevorstehende Treffen der OPEC+ am Donnerstag, bei dem die Verlängerung der Förderkürzungen bis Ende des ersten Quartals nächsten Jahres besprochen werden soll. Allerdings weist Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia darauf hin, dass die nicht-OPEC-Ölförderung im Jahr 2025, angetrieben insbesondere durch die USA, Kanada, Guyana und Brasilien, voraussichtlich stärker wachsen wird als die weltweite Ölnachfrage.

Im Nahen Osten spitzte sich die Lage zu, nachdem Israel angekündigt hatte, im Falle eines Bruchs des Waffenstillstands die Kämpfe mit Hisbollah wieder aufzunehmen. Die Spannungen in der Region bleiben somit ein zentraler Faktor für die zukünftige Ölpreisentwicklung.