16. Oktober, 2024

Märkte

Ölpreise nach turbulenter Phase stabilisiert: Voraussetzungen für Gelassenheit trotz geopolitischer Spannungen

Ölpreise nach turbulenter Phase stabilisiert: Voraussetzungen für Gelassenheit trotz geopolitischer Spannungen

Nach einem merklichen Rückgang stabilisierten sich die Ölpreise am Mittwoch und sorgten für etwas Beruhigung auf dem Rohstoffmarkt. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent, zur Lieferung im Dezember, legte leicht um 0,20 US-Dollar beziehungsweise 0,27 Prozent zu und erreichte 74,45 Dollar. Die US-Sorte WTI zur Auslieferung im November notierte bei 70,80 Dollar, ebenfalls eine Steigerung um 0,20 Dollar. Noch zu Beginn der vergangenen Woche kostete Brent vorübergehend über 81 Dollar je Barrel, während der WTI-Preis die Marke von 78 Dollar überschritt. Die Ursache für die Preissprünge war die eskalierende Spannungsangst in Nahost, insbesondere betreffend einen möglichen Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Die Sorgen ließen jedoch in den jüngsten Tagen nach, insbesondere infolge eines Berichts der "Washington Post", wonach Israel atomare und ölanlagenbezogene Angriffe vorerst ausgeschlossen habe. Offiziellen Angaben zufolge plädierte der israelische Oppositionsführer Jair Lapid jedoch dafür, speziell die iranischen Ölfelder ins Visier zu nehmen, um deren Wirtschaft zu schwächen - während er im Hinblick auf Angriffe auf iranische Atomanlagen vorsichtiger agiert und eine breitere internationale Zusammenarbeit fordert. US-Präsident Joe Biden lehnt jegliche Unterstützung für solche Pläne ab. Ein Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) beschreibt einen weiteren Anstieg des Ölpreises infolge einer potenziellen Nahost-Eskalation als unwahrscheinlich. Laut IEA sei der Markt, bedingt durch die wachsende US-Produktion, ausreichend versorgt. Sofern keine größeren internationalen Störungen auftreten, erwartet die Agentur sogar einen "beträchtlichen Überschuss" an Rohöl bis Anfang 2025.