Die jüngste Analyse von Goldman Sachs offenbart ein komplexes Bild der Ölpreisentwicklung in den kommenden Jahren. Während die Analysten für die nahe Zukunft einen leichten Anstieg der Ölpreise prognostizieren, deuten längerfristige Risiken auf mögliche Herausforderungen hin. Insbesondere bis Mitte 2025 könnten sich die Preise auf 83 Dollar je Barrel Brent erholen, falls die iranische Ölförderung durch strengere Sanktionen eingeschränkt wird. Jedoch warnt das Bankhaus, dass verschiedene Faktoren die Preise in Turbulenzen versetzen könnten. Sollte der designierte Präsident Donald Trump seine geplanten Zölle umsetzen oder die OPEC+ ihre Förderung erhöhen, könnten die Brent-Preise bis Ende 2026 auf etwa 60 Dollar pro Barrel sinken. Dies entspräche einem bemerkenswerten Rückgang von 20 Prozent gegenüber der aktuellen Preislage. Die Prognosen spiegeln die Besorgnis über das Potenzial für eine globale Abschwächung der Ölnachfrage wider. Die Einführung von breiten Zollsätzen zwischen 10 und 20 Prozent auf weltweite Importe sowie ein spezifischer 60-Prozent-Zoll auf Waren aus China könnten die Handelsmechanismen belasten. Solche Maßnahmen könnten, wie von anderen Analysten wie Francisco Blanch von der Bank of America betont wird, zu einem spürbaren Rückgang von Nachfrage und Preisen führen. Blanch illustriert dies mit dem Slogan: "America first bedeutet Rohstoffe an zweiter Stelle." Ungeachtet dieser Herausforderungen bieten sich im kurzfristigen Zeitrahmen dennoch einige Aufwärtsmöglichkeiten. Die Möglichkeit, dass die Ölpreise durch strategische Neukäufe in den USA und China sowie durch Erholungseffekte einen kleinen Aufschwung erleben, bleibt bestehen. Allerdings ist ein leichter Überfluss auf dem Markt nicht auszuschließen, was eine gewisse Stabilisierung bei durchschnittlich 76 Dollar bis Ende 2025 erwarten lässt. Trotz dieser volatilen Aussichten zeichnet sich ab, dass die regulatorischen Anpassungen und die Unterstützung von fossilen Brennstoffen seitens Trumps Administration die Ölproduktion fördern könnten, was wiederum den Preisdruck erhöhen wird. Während die USA einen Produktionsrekord von 13,4 Millionen Barrel pro Tag verzeichneten, bleibt abzuwarten, wie sich diese Mischung aus geopolitischen und ökonomischen Faktoren langfristig auf den Ölmarkt auswirken wird.