Wall-Street-Analysten blicken mit gemischten Gefühlen auf den Ölmarkt und sehen für das Jahr 2025 sinkende Rohölpreise von etwa 65 bis 76 US-Dollar pro Barrel voraus. Diese Einschätzungen teilen unter anderem Leo Mariani, leitender Energiemarktanalyst bei Roth Capital Partners, sowie Richard Joswick, Leiter für globale Ölmärkte bei S&P Global Commodity Insights, in der Diskussion mit der Sendung Catalysts.
Mariani hebt drei zentrale Einflussfaktoren auf den Ölmarkt hervor, die das kommende Jahr prägen könnten: mögliche neue Sanktionen, moderate Verbesserungen bei den Verkaufspreisen im Nahen Osten und OPEC-Länder, die im ersten Teil des Jahres 2025 schrittweise Produktionskürzungen umsetzen wollen, um Überproduktionen der Vergangenheit auszugleichen.
Joswick erklärt, dass die Produktion außerhalb der OPEC insgesamt schneller wachse als die Nachfrage nach Öl. Selbst bei Produktionsrückgängen in anderen Regionen werde die Angebotsmenge voraussichtlich die Nachfrage übersteigen, was zu einer Zunahme der Vorräte führe. Dies könnte in naher Zukunft einen Abwärtsdruck auf die Ölpreise ausüben.
Vor dem Hintergrund steigender geopolitischer Spannungen betont Mariani die Bedeutung Irans und die mögliche Einführung signifikanter Wirtschaftssanktionen durch die kommende Trump-Administration. Diese Sanktionen könnten, so warnt er, erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen.