Die Ölmarktakteure erleben eine Verschnaufpause, nachdem die Abwärtsbewegung der Preise gestern gestoppt wurde. Anfangs mit Verlusten kämpfend, drehten die Preise im Verlauf des Tages ins Positive, um letztlich kaum verändert zu enden. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März fiel leicht um elf Cent auf 79,18 US-Dollar. Auch das US-Pendant WTI verzeichnete ein leichtes Minus von 14 Cent, womit der Preis zuletzt bei 75,69 Dollar lag.
Eine zentrale Rolle spielte dabei die internationale politische Bühne: Die US-Sanktionen gegen russisches Öl, die drohen verschärft zu werden, wenn der russische Präsident Wladimir Putin nicht zu Verhandlungen über den Ukraine-Konflikt bereit ist. Diese geopolitischen Spannungen stützen die Ölpreise, da sie die Unsicherheit auf den Märkten erhöhen.
Zusätzlich prägte ein unerbittlicher Wintersturm in den Staaten das Geschehen. Historisch tiefe Temperaturen von Texas bis nach North Carolina führten zu einem erhöhten Heizölbedarf und hatten damit ebenfalls einen stabilisierenden Effekt auf die Preise. Gleichsam belasten jedoch auch potentielle neue Zölle der US-Regierung die Märkte. Präsident Donald Trump drohte bereits während seiner Wahlkampagne und seit seiner Amtseinführung weiterhin mit Einfuhrzöllen, auch gegenüber der EU und China.
Zuletzt hat Kanada damit begonnen, verstärkt Öl in die USA zu liefern, um möglichen Zollerhebungen zuvorzukommen. Diese Entwicklungen fügten den ohnehin schwankenden Preisen weitere Unsicherheit hinzu. Die Marktteilnehmer werden in den kommenden Tagen mit Argusaugen die Entwicklungen verfolgen, während die Preise in einem fragilen Gleichgewicht zu verharren scheinen.