Nach einem merklichen Preisverfall am Donnerstagnachmittag haben die Ölpreise kurz vor dem Wochenende wieder eine leichte Erholung verzeichnet. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Freitag zuletzt 74,65 US-Dollar, was einen Anstieg von 0,27 Dollar im Vergleich zum Vortag markiert. Der Preis für ein Barrel US-amerikanisches Rohöl der Sorte WTI legte um 23 Cent zu und erreichte 70,42 Dollar, womit die Preise kaum über dem Niveau von vor einer Woche liegen.
Unterdessen bleibt die geopolitische Lage im Nahen Osten das beherrschende Thema. Nach der Tötung von Jihia al-Sinwar, Anführer der Hamas im Gazastreifen, hoffen Unterhändler auf einen neuen Anstoß für Gespräche über eine mögliche Waffenruhe. In einem bemerkenswerten diplomatischen Schritt wird David Barnea, der Leiter des israelischen Geheimdienstes Mossad, am Sonntag in den Golfstaat Katar reisen, um über die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas zu verhandeln.
Im Rahmen dieses Treffens soll Barnea zusammen mit dem CIA-Chef William Burns und Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani Möglichkeiten erörtern, die festgefahrenen Verhandlungen "vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen" neu zu beleben, wie es aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hieß.