Die Ölpreise konnten sich am Freitag von ihren jüngsten Verlusten erholen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zur Lieferung im Januar 79,82 US-Dollar, was einem Anstieg von 2,40 Dollar im Vergleich zum Vortag entspricht. Die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,15 Dollar auf 75,05 Dollar pro Fass zur Lieferung im Dezember.
Trotz des Anstiegs konnten die Ölpreise ihre Verluste vom Vortag noch nicht ausgleichen. Allerdings wirkte sich der schwächere Dollar positiv aus, da das in Dollar gehandelte Rohöl dadurch günstiger wird. Dies stärkt die Nachfrage und führte zu einer Gegenbewegung nach den deutlichen Verlusten der letzten Tage.
Am Donnerstag fielen die Ölpreise jeweils um mehr als drei Dollar pro Barrel. Brent-Öl wurde zeitweise zu 76,60 Dollar gehandelt, dem niedrigsten Stand seit Juli. Die überraschend schwachen US-Konjunkturdaten waren Auslöser für den Preisrutsch auf dem Ölmarkt. Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, kommentierte den Druck auf den Ölpreis mit Bedenken über die Nachfrage und der Erwartung eines überangebotenen Marktes.
Seit einem Monat befinden sich die Ölpreise tendenziell im Sinkflug. Die Notierungen liegen mittlerweile deutlich unter dem Niveau von Anfang Oktober, als der Ausbruch des Gaza-Krieges vorübergehend zu einem starken Preisanstieg führte.
Fritsch ist der Ansicht, dass die Sorgen um die Nachfrage aufgrund der schwächeren konjunkturellen Entwicklung übertrieben sind. Er verwies auf die Internationale Energieagentur, die ihre Nachfrageprognose für dieses und nächstes Jahr leicht angehoben hat.